Samstag, 5. Oktober 2013

Frei und doch nicht frei...

Die letzte Nacht war nicht so der Brüller. Ich habe es mir in den letzten Tagen schwer gemütlich in meinem momentanen Zuhause gemacht. So habe ich mir am letzten Dienstag für 13 Euro eine handgenähte Matratzenauflage gekauft um mein Bett zu pimpen. Man schläft hier in der Regel sehr, sehr hart. Ich habe schon eine Matratze, die aber den örtlichen Gepflogenheiten entspricht und auch sehr hart ist. Dann habe ich ne ziemlich dicke Decke und zum Kuscheln hatte ich mir eigene Bettlaken mitgenommen. Das ist auch soweit voll prima. 

Was mir diese Nacht den Nerv geraubt hat? Banjo. Der Haushund. Eigentlich ein sehr friedvolles nettes Kerlchen, aber diese Nacht hat er gebellt das die Schwarte kracht. 
Zwischen 1.00 und 3.30 Uhr. Nichts hat geholfen. Kein ermahnen, schimpfen oder sonst irgendwas. Am Ende des Grundstücks ist ein Baum auf dem gerne Affen sitzen. Und Banjo wollte sie vertreiben. Was aber nicht wirklich geklappt hat, außer dass wir alle wach waren. 

Ich habe irgendwann meine Flip Flop hinter ihm her geschmissen, aber auch das hat nicht geholfen, außer das der Riemen zwischen den Zehen gerissen war und ich heute neue Flip Flops besorgen musste. 

Nach dem Frühstück um 7.15 Uhr habe da weiter gemacht, wo ich gestern auf gehört hatte. Ich habe die Brillenaufträge sortiert und notiert was jeder Einzelne so braucht. 

Um 11.15 Uhr war ich damit fertig und bin zusammen mit Nayan, dem Koch von Mr. Banerjee (Teeplantagenbesitzer) und einem Fahrer nach Siliguri gefahren. Puuuuh. Die Straße hat es mehr als in sich. 15 km/h sind Spitze und es gibt ein Schlagloch und Erd- bzw. Steinrutsch nach dem anderen. Den unser Fahrer immer sehr geschickt um fahren hat. 

Ankunft im 35 km entfernten Siliguri um 14.00 Uhr. Ist man einmal den Berg runter dann geht´s etwas schneller voran. 

Ab zum Optiker. Habe ihm erklärt was ich mache und wir haben überlegt was am sinnvollsten ist. Der ursprüngliche Gedanke alle mit entspiegelten Gläsern auszustatten habe ich in Anbetracht der Preise und der noch zu bewältigen Anzahl von Augenüberprüfungen  fallen gelassen und mich für einfache Kunststoffgläser entschieden. Dann sind meine Kosten nur halb so hoch und ich kann mehr Menschen helfen. 
Habe einen guten Preis herausgehandelt und der Optiker erläßt mir sogar die Handwerkskosten für das Einarbeiten der Gläser. Sehr nett. 
Des weiteren habe ich mit dem ansässigen Optometristen gesprochen. Er besorgt mir Augentropfen. Kostenlos. Habe hier viele mit sehr trockenen Augen und viele mit Reizungen durch Staub usw. zu tun.
In einer nahe gelegenen Apotheke habe ich schon mal 10 Packungen Augentropfen gekauft. 

Daher ganz wichtig: ALLE DIE BEREITS AN MICH UND MEIN PROJEKT GEGLAUBT HABEN EIN DICKES DANKESCHÖN FÜR DIE EINGEGANGEN SPENDEN. Besonders von den Menschen hier. Es gibt noch so etwas wie tiefempfundene Dankbarkeit und es ist nicht alles selbstverständlich!! 

Auf dem Rückweg nach Makaibari habe ich alle zum Essen eingeladen. Wobei sich alle nach mir umgedreht haben. Siliguri ist keine Touristenstadt und daher ist man den Anblick an "weiße" Touristinnen in Begleitung von 3 indischen Herren nicht gewohnt. 

Habe noch auf dem Markt eingekauft, alles Dinge die ich nicht kannte um sie mal zu probieren. 
Ein paar Flip Flops (Herrenmodel, Damenschuhe passten mir nicht) habe ich auch noch erstanden. 
Um 18.30 Uhr war ich endlich zurück. Froh darüber das die Fahrt problemlos geklappt hat. 

Zum Abendessen gab es heute Fisch, Suppe (scharf) Ei, Okraschoten und natürlich Reis. Was sonst?? 
heutiges Abendessen

Jetzt geht´s ab ins Bett. Werde morgen arbeiten. Allerdings nur bis um 16 Uhr. Dann beginnt das dörfliche Fussballspiel und ich bin eingelanden. 

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Indian Eye Camp

Indian Eye Camp
mit einer heiligen Kuh

Info´s

Auf meiner Tour durch Nord-Indien 2012 bin ich, Ricarda Schmitz, im Teedorf Makaibari, etwa 40 km südlich von Darjeeling gelandet. Hier wird der berühmte Darjeeling Tee angebaut. Dort habe ich ein paar Tage bei einer Teepflücker-Familie gelebt und durfte am Dorfleben teilnehmen.

Das Besondere? Alle mit denen ich Kontakt hatte, strahlten eine innere Zufriedenheit aus und begnügten sich mit dem was sie ihr Eigen nannten. Dies ist aus der Sicht eines Europäers nicht besonders viel. Ein bescheidenes Dach über dem Kopf, Schulbildung für die Kinder (meistens nur die Jungs) ein wenig Ackerbau zur Selbst- versorgung und mit etwas Glück: fliessendes Wasser.

Das Erlebte: Während meines Aufenthalts, durfte ich mit den Tee-Pflückerinnen den Tee ernten und in der Fabrik den Tee sortieren. Eine sehr anstrengende Arbeit, wie ich finde. Der Verdienst? Für 8 Stunden Arbeit, traurige 1,54 € pro Tag.

Die Idee ist ein bisschen von meiner Arbeit, der Augenoptik, zurückzugeben. Ende September geht es los. Auf ins Dorf nach Makaibari im Himalaya. Dort werde ich 3 Wochen lang, meinen Beruf des Augenoptikers ausüben und die Brillenstärke der Einwohner bestimmen und für den richtigen Durchblick sorgen.

MIT IHRER MITHILFE
würde ich gerne mit einem Optiker in der Nähe von Makaibari die richtigen Brillen fertigen. Dafür bitte ich Sie um finanzielle Unterstützung um das Gelingen meines Projekt ´s zu sichern.

(von Sachspenden bitte ich abzusehen, da ich auch den Optiker in Indien unterstützen möchte. Eine fertige Brille kostet in Indien ca. 35 €uro.)