Freitag, 31. Oktober 2014

Es kommt immer anders wie man denkt, oder Ankunft in Darjeeling

Der gestrigen Tag hatte es wahrlich in sich. Nachdem ich gut am New Delhi Airport angekommen bin, und für 15 kg Übergepäck bezahlt habe, fliege ich mit Spice Jet nach Badogra. etwa 2200 km von Delhi entfernt. Abflug um 11.40 Uhr. Ankunft in Bagdogra um 14 Uhr. 
Organisiere mir ein Auto mit Fahrer nach Darjeeling. Am Flughafen gibt es leider keine Sammeltaxis, nur private Fahrer. Die um das 7-10 fache teurer sind als das Sammeltaxi. Die Fahrt im Sammeltaxi kostet etwa 250 Rupees. Rund 3,50€ Privat 2000 Rupees, als fast 30€. Spreche zwei Frauen an, wie sich herausstellt aus Frankreich. Sie wollen auch nach Darjeeling. Kurzerhand teilen wir uns ein Auto. Durch drei geteilt sind es nur 660 Rp. Perfekt. Die Fahrt geht los. Ich sitze vorne die beiden Französinnen hinten. Frage unseren Fahrer beiläufig, ob er die alte oder die neue Straße nach Kurseong fährt. Er will wissen wieso. Ich erzähle ihm von Makaibari und das die beiden Frauen gerne eine Teeplantage sehen wollen. Für einen kleinen Aufpreis fährt er über Makaibari, die alte und mittlerweile schlechte Strasse. 
Rufe von unterwegs Nayan an, er organisiert mir auf die schnelle eine Führung für die beiden. 
Die Fahrt geht erstaunlich schnell. Seit dem die neue Straße auf ist, fahren nur noch wenige über die alte Strasse und wir kommen gut durch. Nach knapp zwei Stunden sind wir in Makaibari. Werde äußerst herzlich von allen begrüßt, es ist kaum vorstellbar, dass es bereits ein Jahr her ist. Nayan zeigt den beiden die Teefabrik und ich laufe schnell zu Meena, meine liebe Krankenschwester vom letzten Jahr. Shila meine Homestay-Mama und Familie sind leider nicht da. Hochzeitse Einkäufe in Siliguri. 
Die Wiedersehensfreude mit Meena ist wundervoll. Verdrücken beide ein paar Freudentränen.
Wir trinken auf die schnelle einen Tee miteinander. Ehe ich mich los reißen kann und zurück zur Fabrik gehe. Wo meine beiden Mitfahrerinnen auf mich warten. 

Meena hat schon eine Liste mit 100 neuen "Patienten". 

Wir fahren weiter. Bis Darjeeling sind es noch 40 km. Es fängt etwas an zu regnen, was bei dieser Strasse nicht besonders schön ist. Und hier wird es auch schnell dunkel. Sind halt sehr weit im Osten. 

Dafür erleben wir auf der Fahrt einen schönen Sonnenuntergang. 


Ankunft in Darjeeling um 18.30 Uhr. Für die 40 km haben 2 1/2 Stunden gebraucht. 

Eigentlich wollte ich in dem Hotel absteigen wo ich bereits schon einmal geschlafen habe. Was mir nicht bewusst war, zur Zeit ist absolute Hochsaison in Darjeeling. Und Darjeeling ziemlich ausgebucht. 
Rufe von unterwegs in mehreren Hotels an, habe aber kein richtiges Glück oder ziemlich teuer. Meine beiden Französinnen haben eine kleine Pension / Homestay gebucht. 
Rufe dort an. Ja sie hätte noch ein Zimmer, aber kein eigenes Bad. Egal. Werde ich die nächsten 3 Wochen auch nicht haben. 
Sage zu. 
Die Pension ist nur zu Fuß zu erreichen. Was mit fast 45 kg Gepäck etwas beschwerlich ist. Aber wir drei meistern den steilen Weg nach unten im Dunkeln ziemlich gut. 

Unser Pensionswirtin bekommt einen Schlag als wir mit drei Damen auftauchen. 
Wir fragen warum?? Die beiden Damen hatten es am Mittwoch online gebucht, aber ihre Emails nicht mehr abgerufen. Denn das Zimmer für die beiden war schon vermittelt. 
"Mein Zimmer" bestehend aus 2 Betten ist noch frei. Sonst ist aber kein weiteres Zimmer mehr vorhanden. Shit. Und jetzt? Wir sind ja in Indien. Im Haupthaus beiden den Eltern und Schwester ist ein Bett in einer kleinen Kammer frei. Beziehungsweise wird für mich frei gemacht und ich kann dort mein Revier beziehen. 


Die Französinnen teilen sich das andere Zimmer. In dem eigentlichen Zimmer was die Familie sonst vermietet, ist ein junges Paar aus Österreich untergebracht. Also Multikulti. 

Wir bekommen sofort einen Tee und Kekse und erholen uns im Wohnzimmer von der Anreise. 
Da wir alle nicht wahnsinnig hunger haben, bekommen wir eine schöne heiße Nudelsuppe mit frischem Gemüse. Hier in Darjeeling ist ziemlich ungemütlich, gegenüber Delhi. 14 Grad und feucht. Heizung ist hier oben fast unbekannt. Das Haus in den im Schlafe ist schon über hundert Jahre alt und im Familienbesitz. Alle sind sehr nett uns bemüht uns den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen.

Gegen 22 Uhr gehe ich in mein Bett. Dick eingepackt. Lese noch und schlafe erstaunlich gut. 
Heute morgen um kurz vor 6 Uhr werde ich mit diesem fantastischen Ausblick auf den Kanchenjunga belohnt. Dem dritt höchsten Berg der Welt. 




Das Haus von meiner momentanen Familie. Im Hintergrund der Kanchenjunga. 

Heute ist draußen herrlich. Fast keine Wolke am Himmel. Und in der Sonne schön warm. 
Werde auch noch die nächste Nacht hier schlafen. 

Donnerstag, 30. Oktober 2014

Suche erfolgreich beendet, oder was macht man in Delhi?

Nachdem ich am Dienstag erfolglos einen Saree gesucht habe, habe ich mich nach einem leckeren Frühstück wieder auf den Weg gemacht. 

Diesmal nach Karol Bagh, eine von Touristen weitestgehend unbeachtet Einkaufgegend. Hier ist es nicht mehr ganz so aufgeräumt und geordnet wie gestern am Connaught Place. 
Fahre mit dem Tuk Tuk und gehe bummeln. Ein Sareeladen neben dem nächsten. Finde einen sehr anheimelnden Laden, auf Familienbasis. Draussen zieht man seine Schuhe aus, und drinnen wird man sehr zuvorkommend bedient. 
Nachdem ich erklärt habe was ich suche, ist es überhaupt kein Problem für den Verkäufer, fast direkt den richtigen aus dem Regal zu ziehen. Im Gegensatz zu gestern.

Finde einen etwas schlichteren Saree aus blauer ins violett schimmernden Seide mit gewebter goldener Bordüre. Schlicht, aber sehr schön. 


 Mit meinen neuen Einkäufen in der Tasche (es sind auch noch zwei neue Punjabi´s hinzugekommen) mache ich noch einen kleinen Bummeln durch Karol Bagh, esse im Vorbeigehen höllisch scharfe Momo´s (gedämpfte Teigtaschen), die so scharf sind, dass sich keine einzige Bakterie mehr in meinen Magen heute traut. 
Zum Nachtisch esse ich im besten Sweetsshop zwei Gulab Jamun, dass sind kleine frittierte Bällchen die dann in warmen Zuckersirup eingelegt werden. Mehr als zwei davon, schafft die beste Bauchspeicheldrüse der Welt nicht. Hin und wieder aber eine Sünde wert. 

Mit dem Tuk Tuk geht´s zurück zum Hotel. Dort gibt es seit neuestem ein kleines Café und ich genehmige mir einen sehr leckeren frozen coffee. 

Den Nachmittag verbringe ich in Delhi´s Old City. Fahre mit der Metro, gucke mir von aussen das Red Fort an 


 und schlendere durch die kleinen Gassen und Strassen von Chandni Chowk. 


Manchmal ist es auch von Vorteil wenn man so groß ist wie ich, dann behält man den Überblick. 

Mein Abendessen nehme ich Lal Kuan ein. Eine der größeren Strassen von old Delhi. Dort war ich vor zwei Jahren schon mal. Dort gibt es das für meinen Geschmack weltbeste Butter Chicken. Gegrilltes Hühnchen auf einer Joghurt Butter Soße, dazu frischen Zwiebel und eine milde Joghurtsoße (braucht man auch, mildert die langsam hochkommende Schärfe) dazu hauchdünnes Fladenbrot, auch Taschentuchbrot genannt, weil es so dünn und mehrfach gefaltet wird. Einfach himmlich. 



 Laufe zu Fuss zurück zum Hotel, etwa 40 Minuten. Und lasse mich in den restlichen Abend treiben. 




Dienstag, 28. Oktober 2014

Chaos bleibt Chaos, oder einfach nur der 1. Tag

Nachdem ich gestern mit meinem ganzen Gepäck in den Zug eingestiegen bin,  waren die anschließenden Stunden ziemlich schnell vorbei. 
Am Bahnhof in Siegburg, hatte sich ein netter Mann angeboten ein Foto von mir und meiner Mama zumachen. 
Im ICE, der ziemlich voll war, bin ich wie auch der nette Mann stehen geblieben. Bis Frankfurt sind es ja nur knapp 40 Minuten. 
Wir kommen ins Gespräch, er fliegt auch nach Asien, Thailand. Wir quatschen so viel dass wir Ruck Zuck in Frankfurt sind. Wir stellen fest: wir sitzen in dem gleichen Flieger (A380). 
Da sich Dirk, so heißt er, nicht so gut auskennt, übernehme ich das Zepter. Wir fahren mit dem Bus zum Terminal 2, checken ohne Probleme ein. (Mein aufgegebenes Gepäck wog genau 30,10 kg)
Anschließend vertilgen wir jeder von uns noch eine Kleinigkeit zu Mittag und gehen anschließend noch einen Kaffee trinken, eher wir in den Flieger einsteigen. 
Der Flug verläuft unspektakulär. Ankunft um 23.30 Uhr (20.30 Uhr MEZ) in Dubai. Dirk hat knapp 4 Stunden Aufenthalt und ich sogar 4.50 Stunden. 
Da Dirk noch nicht in Dubai war, betätige ich mich als Fremdenführerin. Bin mittlerweile etwa 20 Mal schon in Dubai umgestiegen und kenne mich etwas aus. 
Wir quatschen und quatschen und so vergeht auch in Dubai die Zeit wie im Fluge.

Dann trennen sich unsere Wege. Schade. War doch alles recht kurzzeitig. Dirk wohnt mit seiner Familie in Bonn. Leider kreuzen sich unsere Wege nicht auf dem Rückflug, ich fliege einen Tag eher zurück.

Nach meiner Landung in New Delhi, (MEZ plus 4,5 Stunden) um 9 Uhr. Geht es hier erstmal durch den Ebola Check. Dann zum Immigration Office, Geldwechseln und dann zum Kofferband. Gepäck holen.
Draussen empfangen mich 30°C und mein Fahrer. 
Mit etwas Stau bzw, durch das ganz normale Strassenchaos incl. Linksverkehr (den kann man immer so herrlich vergessen, wenn man in Deutschland ist) und dem ständigen gehupe, geht es ins Hotel. 


Habe das gleiche Zimmer wie letztes Jahr. 
AB unter die Dusche und luftige Klamotten an. Zum Mittagessen gibt es im Hotel Restaurant eine vegetarische Platte mit unterschiedlichen Gemüse aus dem Tandoori Ofen. Und ein Naan Brot (Fladenbrot was auch im Tandoori Ofen gebacken wird und himmlisch schmeckt) Sehr lecker. 


Danach begebe ich mich zu Fuss ins Strassenchaos von Delhi, auf Saree Suche. Habe trotz Tipp vom Traveldesk keinen vollkommen Schönen gefunden. Oder es waren astronomische Preise, ab 250 € aufwärts. 


Teil 2 meiner Suche starte ich morgen. 

Zu Abend habe ich einem wirklich netten Restaurant gegessen. 
Bilder liefere ich morgen nach. Nach fast 36 Stunden auf den Beinen und ohne wirklichen Schlaf muss ich jetzt ins Bett. 


Montag, 27. Oktober 2014

Es geht wieder los.

Es ist wieder soweit. Ich sitze am Flughafen von Frankfurt und warte auf den Abflug. 
An nach Indien in die zweite Runde Indian Eye Camp. 
Morgen früh werde ich bereits in New Delhi landen und mich wie gewohnt fast täglich zu Wort melden. 
Also bis dann. 
Gepäck ein Koffer mit Optik 17 Kg und 13 Kg persönliches Gedöns aufgegeben 12 Kg Handgepäck und eine Fototasche.
Hoffentlich kommt alles an.  

Indian Eye Camp

Indian Eye Camp
mit einer heiligen Kuh

Info´s

Auf meiner Tour durch Nord-Indien 2012 bin ich, Ricarda Schmitz, im Teedorf Makaibari, etwa 40 km südlich von Darjeeling gelandet. Hier wird der berühmte Darjeeling Tee angebaut. Dort habe ich ein paar Tage bei einer Teepflücker-Familie gelebt und durfte am Dorfleben teilnehmen.

Das Besondere? Alle mit denen ich Kontakt hatte, strahlten eine innere Zufriedenheit aus und begnügten sich mit dem was sie ihr Eigen nannten. Dies ist aus der Sicht eines Europäers nicht besonders viel. Ein bescheidenes Dach über dem Kopf, Schulbildung für die Kinder (meistens nur die Jungs) ein wenig Ackerbau zur Selbst- versorgung und mit etwas Glück: fliessendes Wasser.

Das Erlebte: Während meines Aufenthalts, durfte ich mit den Tee-Pflückerinnen den Tee ernten und in der Fabrik den Tee sortieren. Eine sehr anstrengende Arbeit, wie ich finde. Der Verdienst? Für 8 Stunden Arbeit, traurige 1,54 € pro Tag.

Die Idee ist ein bisschen von meiner Arbeit, der Augenoptik, zurückzugeben. Ende September geht es los. Auf ins Dorf nach Makaibari im Himalaya. Dort werde ich 3 Wochen lang, meinen Beruf des Augenoptikers ausüben und die Brillenstärke der Einwohner bestimmen und für den richtigen Durchblick sorgen.

MIT IHRER MITHILFE
würde ich gerne mit einem Optiker in der Nähe von Makaibari die richtigen Brillen fertigen. Dafür bitte ich Sie um finanzielle Unterstützung um das Gelingen meines Projekt ´s zu sichern.

(von Sachspenden bitte ich abzusehen, da ich auch den Optiker in Indien unterstützen möchte. Eine fertige Brille kostet in Indien ca. 35 €uro.)