Dienstag, 1. Oktober 2013

Der 1. Indian Eye Camp Tag

Ich weis gar nicht wo ich anfangen soll. Da der gestrige Tag fehlt, mangels Internet, berichte ich kurz noch von gestern. 

Die Zugfahrt von Kolkata nach New Jalpaiguri war absolut problemlos. Der Zug ist sogar relativ pünktlich angekommen. Nur etwa 15 Minuten Verspätung und das ist hier in Indien gar nichts. 

Habe mir nach meiner Ankunft einen Jeep gesucht der nach Makaibari direkt fährt. Da irgendwo die Strasse unpassierbar ist, musste ich erst nach Kurseong (der nächste größere Ort) und von dort mit einem weiteren Wagen weiter fahren. Angesichts fast 50 kg Gepäck etwas mühsam. Aber es hat geklappt. Bin gegen Mittag in Makaibari angekommen und wurde von Sheela, meiner Hausmama freudigst empfangen und direkt bemuttert. 
Tee, leckeres Mittagessen, Banane usw. 
Ich habe jetzt sogar mein eigenes Zimmer!! War letztes Jahr noch im Rohbau und wurde dieses Jahr fertig. Prima. 

Beziehe mein Zimmer und mache erstmal gar nichts.
Ich soll relaxen. Morgen gehts los. 
Laufe ein bisschen durchs Dorf und besorge erst einmal Klopapier. Kennen die meisten Inder nicht. 
Abends essen wir lecker zusammen und anschließend bin ich froh im Bett zu liegen. 


1. Indian Eye Camp Tag: 

Stehe um 6.30 Uhr auf und genehmige mir eine kalte Katzenwäsche. Morgens ist das  Wasser ziemlich kalt. Brrrr. 
Sheela steht schon lange in der Küche, während ich mich um kurz nach sieben dazu geselle. 
Aber das Frühstück ist schon fertig. Es gibt Roti (ein dreieckiges dünnes Fladenbrot, was während des Ausrollens immer mit Öl bestrichen wird und anschließend in der Pfanne gebacken wird. Sehr lecker) Dazu in Kurkuma gebratene Kartoffeln mit Zwiebelsamen und ein Spiegelei. Anschließend noch ein Roti mit Marmelade. 

Um 9 Uhr gehe ich den Berg runter zur meiner zukünftigen Wirkungsstätte. Wo ich etwas warte und zwei Amerikanerinnen kennen lerne, die sich heute hier die Teeproduktion angucken wollen. Wir sitzen in der Teaoffice und trinken erstmal einen Tee. Nur nichts überstürzen. 
Gegen 10 beziehe ich meinen Arbeitsraum. 

Es ist direkt die Hölle los und ich komme gar nicht richtig dazu auszupacken. Alle wollen ihre Augen überprüft haben. 
Fange auch direkt an. Schaffe bis um 12 Uhr die ersten 5 Leute. 
im Indian Eye Camp, bei der Nahprüfung, stilecht mir einer auf NEpali geschriebenen Zeitung

Danach habe ich eine Audienz bei Mister Banerjee, dem Chef der Teeplantage. Wir sprechen etwas über mein Projekt und seinen Tee, ehe er mich bittet mir auf jeden Fall einen Tag frei zuhalten, weil er mit mir eine persönliche Tagesführung durch die Teeplantage machen möchte. 

Anschließend gibt es Mittagessen bei Sheela und ich reste mich, ehe ich von 14 bis 17.30 Uhr weiter arbeite und noch etwa 13 weitere Augenüberprüfungen mache und die passenden Brillen aussuche. Alle sind immer ganz aufgeregt und es herrscht immer eine ziemliche Lautstärke im Raum. Habe drei Wartestühle (bisher immer voll), eine Krankenschwester die sich um die Organisation kümmert (sie sind vorab durchs Dorf gegangen und haben aufgeschrieben wer kommt) und übersetzt für mich. Klappt ganz gut. Wenn es auch ungewohnt ist, dass ständig 6-10 Leute im Raum sind und ständig durcheinander reden. Aber da gewöhne ich mich noch dran. 

Nayan, mit dem ich durch das Teaoffice ständig Emailkontakt hatte, versorgt mich mit Tee und Wasser. 

Alle sind sehr nett und freuen sich, dass ich ihnen helfe. Da die meisten kein Englisch sprechen, und Optician sehr schwer ist, bin ich für alle im Dorf nur noch Eye-Doctor. 
Und jeder grüßt mich, wenn ich durchs Dorf gehe. 

Anschließend fahre ich mit Sheela zusammen nach Kurseong zum Einkaufen. Brauche noch das ein oder andere. Zum einen, einen indischen Internetstick mit dem ich jetzt ins Internet kann wann immer ich will. Ist zwar etwas langsam, aber besser wie nichts. 
War noch beim Schneider und lasse mir noch ein paar neue indische Outfits nähen. Pro Nähen, also eine Hose und ein Oberteile, zahle umgerechnet 2 Euro. 

Jetzt nachdem leckeren Abendessen, brauche ich zum Glück nur noch ins Bett fallen. 

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Indian Eye Camp

Indian Eye Camp
mit einer heiligen Kuh

Info´s

Auf meiner Tour durch Nord-Indien 2012 bin ich, Ricarda Schmitz, im Teedorf Makaibari, etwa 40 km südlich von Darjeeling gelandet. Hier wird der berühmte Darjeeling Tee angebaut. Dort habe ich ein paar Tage bei einer Teepflücker-Familie gelebt und durfte am Dorfleben teilnehmen.

Das Besondere? Alle mit denen ich Kontakt hatte, strahlten eine innere Zufriedenheit aus und begnügten sich mit dem was sie ihr Eigen nannten. Dies ist aus der Sicht eines Europäers nicht besonders viel. Ein bescheidenes Dach über dem Kopf, Schulbildung für die Kinder (meistens nur die Jungs) ein wenig Ackerbau zur Selbst- versorgung und mit etwas Glück: fliessendes Wasser.

Das Erlebte: Während meines Aufenthalts, durfte ich mit den Tee-Pflückerinnen den Tee ernten und in der Fabrik den Tee sortieren. Eine sehr anstrengende Arbeit, wie ich finde. Der Verdienst? Für 8 Stunden Arbeit, traurige 1,54 € pro Tag.

Die Idee ist ein bisschen von meiner Arbeit, der Augenoptik, zurückzugeben. Ende September geht es los. Auf ins Dorf nach Makaibari im Himalaya. Dort werde ich 3 Wochen lang, meinen Beruf des Augenoptikers ausüben und die Brillenstärke der Einwohner bestimmen und für den richtigen Durchblick sorgen.

MIT IHRER MITHILFE
würde ich gerne mit einem Optiker in der Nähe von Makaibari die richtigen Brillen fertigen. Dafür bitte ich Sie um finanzielle Unterstützung um das Gelingen meines Projekt ´s zu sichern.

(von Sachspenden bitte ich abzusehen, da ich auch den Optiker in Indien unterstützen möchte. Eine fertige Brille kostet in Indien ca. 35 €uro.)