Da
ich bereits zwei Tage lang nicht dazu gekommen bin, meinen Blog zu
schreiben, weis ich gar nicht wo ich anfangen soll. Am besten am
Anfang.
Nachdem ich bei der netten Familie Rai untergekommen bin, habe ich am Freitag dann versuch meine Sikkim Permission zu erhalten. Was sich aber als noch sehr schwer heraus stellen sollte.
Bin von meiner Unterkunft zum Chowrasta Platz gelaufen. Der höchst gelegene Punkt in Darjeeling. Etwa 2200 Meter hoch. Der Anstieg hat es für Ungeübte und für nicht Durchtrainierte, wie mich in sich. Bin heil froh, dass mir und den beiden Mädels gestern beim runter laufen im Stockdunklen nichts passiert ist.
Oben
angekommen muss ich erst einmal durch schnaufen, vielleicht liegt es
auch schon den paar Höhenmetern.
Gehe
etwas bummeln, heute morgen waren es in meinem Zimmer 13 Grad. Brrrr.
Die Sonne die jetzt durchkommt ist der absolute Knaller. Es ist
absolutes T-Shirt Wetter.
Gehe
in Darjeelings bester Bäckerei einen Kaffee trinken und genehmige
mir einen hausgemachten Brownie mit Wallnüssen und warmer
Schokosoße. Eine Sünde pur.
Sitze
am Fenster direkt in der Sonne und genieße die Aussicht auf
Darjeeling.
Gut
gestärkt mache ich auf, mein Sikkim Visa zu bekommen. Wenn ich
gewusst hätte, dass es noch so nervenaufreibend wird, hätte ich
besser zwei Brownies gegessen.
Im
Reiseführer steht, dass man zur Sikkim Tourist Office muss. Laut
Reiseführer gegenüber von der Bäckerei. Finde es leider nicht.
Frage mich durch und werde auch nicht schlauer.
Im
Reiseführer ist eine Nummer angegeben, die ich kurzerhand anrufe.
Dort hilft mir eine nette Dame weiter. Zurzeit gibt es die Sikkim
Tourist Office nicht. Muss zur Darjeeling Tourist Office. Nach einem
netten Spaziergang durch die Stadt finde ich dieses Office auch.
Dort
muss ich einen kleinen Fragebogen ausfüllen und Angaben zur Person
machen. Gesagt getan. Auf die Frage hin wo ich den zur Zeit wohne,
antworte ich ordnungsgemäß bei Familie Rai. Das hätte ich besser
mal nicht getan.
In
Indien muss jeder Tourist gemeldet werden und wird registriert. Meine
Familie hatte dies anscheind nicht gemacht, obwohl sie eine Kopie vom
Reisepass und vom Visa bekommen hatten.
Ohne
Registration kein Visa. Mist. Erkläre dem Beamter das es vielleicht
aus versehen passiert ist. Zum Glück hatte ich die Telefonnummer
von Famile Rai im Handy gespeichert.
Der
Beamte ruft dort an und es wird ein ziemlich langes und heftiges
Telefonat. Das sie Nepali sprechen bekomme ich nichts mit.
Nach
langem hin und her, bekomme ich endlich ein Blatt mit dem ich zum
Department of Darjeeling irgendwas gehen muss.
Der
Beamte erklärt mir kurz wo ich ich muss. Für Ortsunkundige nicht so
einfach und ich laufe prompt in die Falsche Richtung.
In
Darjeeling werden die Höhenunterschiede für Fußgänger oft mit
steilen Treppen überbrückt. Man kann also viele Höhenmeter in
kurzer Zeit bewältigen. Lauf Treppaufund Treppab. Fast eine Stunde
lang ehe ich um kurz vor 16 Uhr und nach mehrmaligen Fragen vor dem
Department of Darjeeling stehe. Muss in die 1. Etage.
Glück
gehabt. Um 16 Uhr wird das Office geschlossen und erst wieder am
Montag geöffnet.
Dort
erwartet man mich schon . Etwas unheimlich. Soll mich nochmal in der
Tourist Office melden. Meine Personalien werden zum 4 mal notiert.
Erst ich einmal, dann in der Tourist Office in einem dicken Buch,
dann auf dem Zettel, jetzt hier wieder in einem dicken Buch und zum
fünften Mal auf meiner Einreisegenehmigung. Puh.
Bekomme
den lang ersehnten Stempel in meinem Reisepass.
Dann
klingelt das Telefon. Die Tourist Office. Man möchte mich sprechen.
Darf hinter die Absperrung ins Büro und spreche mit dem Beamten. Er
möchte nochmal die Telefonnummer haben. Kein Problem.
Kurz
nach mir war noch ein junger Tourist gekommen auch für ein Visa. Wir
laufen zurück und quatschen dabei. Das Department liegt etwa 1,5 km
außerhalb. Er heißt Tom und kommt aus Israel. In Darjeeling am
Markt angekommen bzw. Main Bazar, trennen sich unsere Wege.
Gehe
einen wohlverdienten Kaffee trinken. Schlendere noch etwas durch
Darjeeling. Bekomme eine Anruf von zwei Österreichern die gestern
kennengelernt habe, (wohnten auch bei Familie Rai für eine Nacht) ob
wir nicht zusammen zu Abend essen wollen. Kein Problem. Verabreden
uns in einem typischen Thali Restaurant. Thali ist der Sammelbegriff
für eine Ansammlung von verschiedesten indischen Gerichten, serviert
auf einem Thali Teller. Genau das Richtige, weil man so viele Sachen
probieren kann.
Wir
treffen uns und gehen gemeinsam Essen. Es dauert ziemlich lange, aber
wir werden reich belohnt, es ist einfach lecker. Die Kosten für ein
Thali liegen unter 2 Euro.
Wir
unterhalten uns nett und gehen nach unserem Mahl noch ein Bier
trinken. Es ist ziemlich schnell 21 Uhr. Meine Handy klingelt. Meine
zur Zeit Familie, wo ich den bleiben würde. Bei den Österreichern
Andreas und Melanie geht kurze Zeit später auch das Handy. Da ihr
Zimmer bei Familie Rai ab heute wieder vermietet war und sie noch
länger in Darjeeling bleiben wollen, sind Sie zu den Schwiegereltern
unsrer Gastmutter gezogen.
Nachdem
das Bier leer ist, laufen wir gemeinsam zurück.
Bin
ziemlich schnell im Bett. In den Häusern wird es nachts sehr schnell
kalt, da ist der wärmste Ort das Bett.
In
dieser Nacht war es ähnlich kalt wir in der vergangenen. Packe alle
meine Sachen, frühstücke bei herrlicher Aussicht und Nahi
(Gastmutter) organisiert mir einen Träger.
Gegen
11.30 Uhr breche ich auf. Mein Träger ein kleiner, schmächtiger und
älterer Herr, bindet sich mein Gepäck zusammen und trägt es mit
einem Trageriemen auf dem Kopf. Alle drei Gepäckstücke. Etwa 46 kg.
Habe
ein ganz schlechtes Gewissen. Er läuft den Berg hoch und ich
hinterher. Dafür das er so beladen ist und ich nur meine Fototasche
trage, sind wir gleich schnell.
Nach
etwa 30 Minuten Fussmarsch sind wir am Bussbahnof. Dort kaufe ich mir
eine Fahrkarte nach Gangtok.
Gegen
13.00 Uhr fahren wir los.
Die
Fahrt nach Gangtok ist nichts für einen schwachen Magen und Nerven.
Es sind etwa 90 km bis nach Gangtok. Veranschlagte Zeit mit einer
Pause 5 Stunden. Die Straße ist eher eine Aneinanderreihung von
Schlaglöchern und zerstörtem Asphalt.
Nach
etwa 2 Stunden machen wir eine Pause. Esse ein paar Momo´s. Dann
zurück auf die Straße. An der Grenze erfolgt meine Einreise
problemlos und ich darf rein. Gegen 18 Uhr bin fast da. Wir hatten
eine Reifenpanne und der Reifen musste erst gewechselt werden.
Habe
unterwegs mit Ashish telefoniert und er hat dem Fahrer erklärt wo er
bitte anhalten soll. Er käme mich da abholen. Was er tut.
Die
Wiedersehens Freude ist riesig und ich bin herzlichst willkommen.
Nichts umsonst gelten die Menschen hier oben als die
gastfreundlichsten Menschen von Indien.
Habe
mein eigenes Zimmer und es zur Abwechslung mal in die indische
Mittelschicht geschafft. Das Haus ist ziemlich neu uns für indische
Verhältnisse blitzblank. Es gibt nichts zu beanstanden.
Wir
quatschen und essen zu Abend. Hier in Sikkim isst man andersherum.
Abends nur eine Kleinigkeit zumeist Rotis (dünne Brotfladen) mit
etwas Gemüse und vielleicht etwas Fleisch. Menge vielleicht wie
unser Frühstück.
Morgens
hingegen wird richtig gekocht und es gibt Reis, Fleisch, Gemüse usw.
also eher wie unser Mittag oder Abendessen.
Um
21 Uhr bin etwas erschöpft im Bett und lese noch etwas.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hier könnt ihr euren Meinung, Idee oder Kommentar abgeben. Freue mich.