Sonntag, 2. November 2014

Wie man am besten nach Sikkim kommt, hoffe ich.

 Da ich bereits zwei Tage lang nicht dazu gekommen bin, meinen Blog zu schreiben, weis ich gar nicht wo ich anfangen soll. Am besten am Anfang. 

Nachdem ich bei der netten Familie Rai untergekommen bin, habe ich am Freitag dann versuch meine Sikkim Permission zu erhalten. Was sich aber als noch sehr schwer heraus stellen sollte. 

Bin von meiner Unterkunft zum Chowrasta Platz gelaufen. Der höchst gelegene Punkt in Darjeeling. Etwa 2200 Meter hoch. Der Anstieg hat es für Ungeübte und für nicht Durchtrainierte, wie mich in sich. Bin heil froh, dass mir und den beiden Mädels gestern beim runter laufen im Stockdunklen nichts passiert ist.
Oben angekommen muss ich erst einmal durch schnaufen, vielleicht liegt es auch schon den paar Höhenmetern.

Gehe etwas bummeln, heute morgen waren es in meinem Zimmer 13 Grad. Brrrr. Die Sonne die jetzt durchkommt ist der absolute Knaller. Es ist absolutes T-Shirt Wetter.

Gehe in Darjeelings bester Bäckerei einen Kaffee trinken und genehmige mir einen hausgemachten Brownie mit Wallnüssen und warmer Schokosoße. Eine Sünde pur.
Sitze am Fenster direkt in der Sonne und genieße die Aussicht auf Darjeeling.

Gut gestärkt mache ich auf, mein Sikkim Visa zu bekommen. Wenn ich gewusst hätte, dass es noch so nervenaufreibend wird, hätte ich besser zwei Brownies gegessen.

Im Reiseführer steht, dass man zur Sikkim Tourist Office muss. Laut Reiseführer gegenüber von der Bäckerei. Finde es leider nicht. Frage mich durch und werde auch nicht schlauer.
Im Reiseführer ist eine Nummer angegeben, die ich kurzerhand anrufe. Dort hilft mir eine nette Dame weiter. Zurzeit gibt es die Sikkim Tourist Office nicht. Muss zur Darjeeling Tourist Office. Nach einem netten Spaziergang durch die Stadt finde ich dieses Office auch.
Dort muss ich einen kleinen Fragebogen ausfüllen und Angaben zur Person machen. Gesagt getan. Auf die Frage hin wo ich den zur Zeit wohne, antworte ich ordnungsgemäß bei Familie Rai. Das hätte ich besser mal nicht getan.
In Indien muss jeder Tourist gemeldet werden und wird registriert. Meine Familie hatte dies anscheind nicht gemacht, obwohl sie eine Kopie vom Reisepass und vom Visa bekommen hatten.
Ohne Registration kein Visa. Mist. Erkläre dem Beamter das es vielleicht aus versehen passiert ist. Zum Glück hatte ich die Telefonnummer von Famile Rai im Handy gespeichert.
Der Beamte ruft dort an und es wird ein ziemlich langes und heftiges Telefonat. Das sie Nepali sprechen bekomme ich nichts mit.
Nach langem hin und her, bekomme ich endlich ein Blatt mit dem ich zum Department of Darjeeling irgendwas gehen muss.
Der Beamte erklärt mir kurz wo ich ich muss. Für Ortsunkundige nicht so einfach und ich laufe prompt in die Falsche Richtung.
In Darjeeling werden die Höhenunterschiede für Fußgänger oft mit steilen Treppen überbrückt. Man kann also viele Höhenmeter in kurzer Zeit bewältigen. Lauf Treppaufund Treppab. Fast eine Stunde lang ehe ich um kurz vor 16 Uhr und nach mehrmaligen Fragen vor dem Department of Darjeeling stehe. Muss in die 1. Etage.
Glück gehabt. Um 16 Uhr wird das Office geschlossen und erst wieder am Montag geöffnet.
Dort erwartet man mich schon . Etwas unheimlich. Soll mich nochmal in der Tourist Office melden. Meine Personalien werden zum 4 mal notiert. Erst ich einmal, dann in der Tourist Office in einem dicken Buch, dann auf dem Zettel, jetzt hier wieder in einem dicken Buch und zum fünften Mal auf meiner Einreisegenehmigung. Puh.
Bekomme den lang ersehnten Stempel in meinem Reisepass.
Dann klingelt das Telefon. Die Tourist Office. Man möchte mich sprechen. Darf hinter die Absperrung ins Büro und spreche mit dem Beamten. Er möchte nochmal die Telefonnummer haben. Kein Problem.

Kurz nach mir war noch ein junger Tourist gekommen auch für ein Visa. Wir laufen zurück und quatschen dabei. Das Department liegt etwa 1,5 km außerhalb. Er heißt Tom und kommt aus Israel. In Darjeeling am Markt angekommen bzw. Main Bazar, trennen sich unsere Wege.
Gehe einen wohlverdienten Kaffee trinken. Schlendere noch etwas durch Darjeeling. Bekomme eine Anruf von zwei Österreichern die gestern kennengelernt habe, (wohnten auch bei Familie Rai für eine Nacht) ob wir nicht zusammen zu Abend essen wollen. Kein Problem. Verabreden uns in einem typischen Thali Restaurant. Thali ist der Sammelbegriff für eine Ansammlung von verschiedesten indischen Gerichten, serviert auf einem Thali Teller. Genau das Richtige, weil man so viele Sachen probieren kann.

Wir treffen uns und gehen gemeinsam Essen. Es dauert ziemlich lange, aber wir werden reich belohnt, es ist einfach lecker. Die Kosten für ein Thali liegen unter 2 Euro.

Wir unterhalten uns nett und gehen nach unserem Mahl noch ein Bier trinken. Es ist ziemlich schnell 21 Uhr. Meine Handy klingelt. Meine zur Zeit Familie, wo ich den bleiben würde. Bei den Österreichern Andreas und Melanie geht kurze Zeit später auch das Handy. Da ihr Zimmer bei Familie Rai ab heute wieder vermietet war und sie noch länger in Darjeeling bleiben wollen, sind Sie zu den Schwiegereltern unsrer Gastmutter gezogen.

Nachdem das Bier leer ist, laufen wir gemeinsam zurück.

Bin ziemlich schnell im Bett. In den Häusern wird es nachts sehr schnell kalt, da ist der wärmste Ort das Bett.


In dieser Nacht war es ähnlich kalt wir in der vergangenen. Packe alle meine Sachen, frühstücke bei herrlicher Aussicht und Nahi (Gastmutter) organisiert mir einen Träger.
Gegen 11.30 Uhr breche ich auf. Mein Träger ein kleiner, schmächtiger und älterer Herr, bindet sich mein Gepäck zusammen und trägt es mit einem Trageriemen auf dem Kopf. Alle drei Gepäckstücke. Etwa 46 kg.
Habe ein ganz schlechtes Gewissen. Er läuft den Berg hoch und ich hinterher. Dafür das er so beladen ist und ich nur meine Fototasche trage, sind wir gleich schnell.

Nach etwa 30 Minuten Fussmarsch sind wir am Bussbahnof. Dort kaufe ich mir eine Fahrkarte nach Gangtok.


Die Sammeljeeps fahren erst los, wenn das Auto voll ist. Daher muss man ein wenig Geduld haben.


Gegen 13.00 Uhr fahren wir los.
Die Fahrt nach Gangtok ist nichts für einen schwachen Magen und Nerven. Es sind etwa 90 km bis nach Gangtok. Veranschlagte Zeit mit einer Pause 5 Stunden. Die Straße ist eher eine Aneinanderreihung von Schlaglöchern und zerstörtem Asphalt.
Nach etwa 2 Stunden machen wir eine Pause. Esse ein paar Momo´s. Dann zurück auf die Straße. An der Grenze erfolgt meine Einreise problemlos und ich darf rein. Gegen 18 Uhr bin fast da. Wir hatten eine Reifenpanne und der Reifen musste erst gewechselt werden.

Habe unterwegs mit Ashish telefoniert und er hat dem Fahrer erklärt wo er bitte anhalten soll. Er käme mich da abholen. Was er tut.

Die Wiedersehens Freude ist riesig und ich bin herzlichst willkommen. Nichts umsonst gelten die Menschen hier oben als die gastfreundlichsten Menschen von Indien.

Habe mein eigenes Zimmer und es zur Abwechslung mal in die indische Mittelschicht geschafft. Das Haus ist ziemlich neu uns für indische Verhältnisse blitzblank. Es gibt nichts zu beanstanden.

Wir quatschen und essen zu Abend. Hier in Sikkim isst man andersherum. Abends nur eine Kleinigkeit zumeist Rotis (dünne Brotfladen) mit etwas Gemüse und vielleicht etwas Fleisch. Menge vielleicht wie unser Frühstück.
Morgens hingegen wird richtig gekocht und es gibt Reis, Fleisch, Gemüse usw. also eher wie unser Mittag oder Abendessen.


Um 21 Uhr bin etwas erschöpft im Bett und lese noch etwas. 

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Indian Eye Camp

Indian Eye Camp
mit einer heiligen Kuh

Info´s

Auf meiner Tour durch Nord-Indien 2012 bin ich, Ricarda Schmitz, im Teedorf Makaibari, etwa 40 km südlich von Darjeeling gelandet. Hier wird der berühmte Darjeeling Tee angebaut. Dort habe ich ein paar Tage bei einer Teepflücker-Familie gelebt und durfte am Dorfleben teilnehmen.

Das Besondere? Alle mit denen ich Kontakt hatte, strahlten eine innere Zufriedenheit aus und begnügten sich mit dem was sie ihr Eigen nannten. Dies ist aus der Sicht eines Europäers nicht besonders viel. Ein bescheidenes Dach über dem Kopf, Schulbildung für die Kinder (meistens nur die Jungs) ein wenig Ackerbau zur Selbst- versorgung und mit etwas Glück: fliessendes Wasser.

Das Erlebte: Während meines Aufenthalts, durfte ich mit den Tee-Pflückerinnen den Tee ernten und in der Fabrik den Tee sortieren. Eine sehr anstrengende Arbeit, wie ich finde. Der Verdienst? Für 8 Stunden Arbeit, traurige 1,54 € pro Tag.

Die Idee ist ein bisschen von meiner Arbeit, der Augenoptik, zurückzugeben. Ende September geht es los. Auf ins Dorf nach Makaibari im Himalaya. Dort werde ich 3 Wochen lang, meinen Beruf des Augenoptikers ausüben und die Brillenstärke der Einwohner bestimmen und für den richtigen Durchblick sorgen.

MIT IHRER MITHILFE
würde ich gerne mit einem Optiker in der Nähe von Makaibari die richtigen Brillen fertigen. Dafür bitte ich Sie um finanzielle Unterstützung um das Gelingen meines Projekt ´s zu sichern.

(von Sachspenden bitte ich abzusehen, da ich auch den Optiker in Indien unterstützen möchte. Eine fertige Brille kostet in Indien ca. 35 €uro.)