Sonntag, 9. November 2014

The story about the "Muskatnuss" or nutmeg

In der vergangenen Woche, die viel zu schnell vorbei ging, haben wir natürlich viel über die Unterschiede zwischen Deutschland und Indien gesprochen. Das soziale System zum Beispiel, Straßenzustände, Kultur oder das unterschiedliche Essen.
Beim Essen gibt es bestimmt unzählige Sachen. Schon allein die Tatsache, dass bei uns die Kartoffel als Sättigungsbeilage gilt und in Indien als Gemüse zählt.

Hier mal ein paar Bildimpressionen, der letzten Tage: (mal gucken was die dt. Telekom dafür berechnet) 



Da meine Familie weder Rind noch Schwein isst, ist das Fleischangebot natürlich eingeschränkt. Es gibt entweder Hühnchen, Ziege oder Fisch.
Irgendwann fragte Ashish nach einem typischen deutschen Essen. Schnitzel? Ist aber Schwein oder besten Fall Kalb, Hühnerragout? Auch doof. Grabe in meinem Gehirn nach einem Rezept oder Fleisch und etwas man auch hier bekommt. Anok, der Sohn, liebt Kartoffeln über alles. Da fällt mir als typisches Gericht der Reibekuchen ein.
Kartoffeln, Zwiebeln, Eier und etwas Mehl bekommt man eigentlich überall.
Ashish fragt mich wie man es zubereitet. Erkläre es ihm. Beim Würzen sind wir Deutschen meistens eher langweilig und ich möchte mal behaupten, man findet in der Regel Salz, Pfeffer, Paprika, Muskatnuss und vielleicht noch ein paar Kräuter.

Muskatnuss? Was ist das? Ashish und Family geht mit dieser intensiven kleinen Nuss nicht um und weiß sie auch nicht zu gebrauchen. Wir Deutschen lieben hingegen diese Nuss. Und Reibekuchen ohne Muskatnuss, ist fliegen ohne Flugzeug. Nicht wirklich zu empfehlen.

Wir entschließen uns Reibekuchen zu machen.

Am gestrigen Tag wurde von Ashish erstmals per Telefon eine Muskatnuss organisiert. Bis er wusste, wo wir eine kaufen können.

Der gestrige Tag war ein Faulenzer Tag. Erstmal gut gefrühstückt. Hühnchen, Gemüse, Linsen, und Reis. Danach hat sich jeder seinem Treiben hingegeben. Sarita ist in die Schule gefahren und hat unterrichtet (in Indien ist auch Samstags Schule), somit war Anok auch nicht da. Zu mindestens morgens. Unter der Woche ist auch Nachmittags Schule.
Ashish war das Auto waschen. Das es auch nach unserem Trip durch West und Südsikkim auch nötig hatte. Neeru hat den Haushalt geschmissen, ich habe meine Wäsche gemacht und viel gelesen.
Zum späteren Mittagessen, gab es Puris und sehr leckeren gebratenen indischen Käse (so ne Art krümeligen Frischkäse) mit Zwiebeln.

Am späten Nachmittag sind wir alle zu Neeru´s Elternhaus gefahren. Dort waren wir zum Abendessen eingeladen.
Da der Weg durch Militärgebiet geführt, hatte Ashish erstmal geklärt ob ich da auch hin darf. Ja ich durfte, wurde zwar zum gefühlt hundertsten Male in irgendeinem dicken Buch eingetragen, aber dass war zum Glück die einzige Formalität.

Die Familie empfängt sehr herzlich und man fühlt sich mal wieder von der absoluten Gastfreundlichkeit überwältigt.

Neeru hat eine Schwester und einen Bruder. Der auch verheiratet ist und dessen Frau ich auch gleich kennen gelernt habe. Als erstes bekomme ich einen Tee und Gebäck.
Das Abendessen welches von den Töchtern zubereitet wird, da die beiden Oma´s sich ins Wohnzimmer verzogen haben und quatschen. Ashsih Vater ist nicht mitgekommen, warum weiss ich nicht und Neeru´s Papa habe ich auch nicht kennengelernt. Wollte aber auch nicht fragen wo er ist.

Es gibt ein „local chicken“. Frisch geschlachtet wird es von Ashish ausgenommen und zerteilt. Die Mädels zaubern daraus ein Chicken Curry. Dazu Blumenkohl und ein weiteres grünes Blattgemüse. Dal und Reis natürlich.

Das Hühnchen ist eine kau-intensive Sache. Auch wenn es lecker schmeckt, die Zähne sollten in Ordnung sein.
Nachdem wir uns alle gut gegessen haben geht’s zurück nach Hause. Das Haus liegt abseits der Straße und man musste einen kleinen steilen Fußweg passieren um ans Haus zu kommen. Zurück im Dunkeln geht es nur mit Taschenlampe und sehr vorsichtig.

Wir sind früh im Bett. Alle ausnahmslos.


Geweckt von der aufgehenden Sonne um 5.20 Uhr drehe ich mich nochmal um. Mein letzter Tag in Gangtok.

Heute haben alle frei und alle etwas länger geschlafen. Höre das erste Geklappere in der Küche erst nach 6 Uhr.
Zum Frühstück gibt es heute Ziege, frittierte Bittergurke und Aubergine, Dal, Reis und noch einiges mehr.

Danach will ich nochmal in die Stadt und Ashish etwas arbeiten. Kurz bevor wir los fahren wollen, will auch Ashish´s Vater mit. J.B. genannt. Er hat seine Brille verbummelt und braucht eine Neue.
Kurzerhand schlage ich im Wohnzimmer meine Utensilien auf und mache eine Augenüberprüfung. Mit Fassungsauswahl.

Wir fahren eine gute Stunde später los, als geplant. In Gangtok angekommen gehe ich etwas bummeln. Über den megavollen Gemüsemarkt und durch die lebhaften Gassen. Die meisten Geschäfte haben auf.
Nach 2 Stunden treffe ich Ashsih und gehen gemeinsam Äpfel fürs Apfelmus kaufen und im besagten Geschäft eine einzelne Muskatnuss. Für 7 Rupees.
Danach machen wir uns auf zum Optiker. Bestelle für J.B. Gleitsichtgläser und bezahle sie auch direkt.
Habe schon ein ziemlich schlechtes Gewissen. Ich habe mich hier eine Woche lang durchgefuttert, ein Dach über dem Kopf gehabt und habe häufig viele kleine nette Geschenke von Neeru und Ashish bekommen. Da war es das mindeste, dass ich die Brillengläser bezahle, schließlich bin ich deshalb auch hier.

Wieder zu Hause, bereite ich die Reibekuchen zu. Mit selbstgemachten Apfelmus.
Sehr zur meiner Freude schmeckte es allen. Auch in Verbindung mit dem süßeren Apfelmus. Allerdings wurde beim letzten Reibekuchen direkt ausprobiert ob es auch mit Chili Chutney schmeckt. Scheint geschmeckt zu haben.


Der Rest des Tages war ich mit packen beschäftigt. Was sich so alles in einer Woche anhäuft ist schon erstaunlich........

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Indian Eye Camp

Indian Eye Camp
mit einer heiligen Kuh

Info´s

Auf meiner Tour durch Nord-Indien 2012 bin ich, Ricarda Schmitz, im Teedorf Makaibari, etwa 40 km südlich von Darjeeling gelandet. Hier wird der berühmte Darjeeling Tee angebaut. Dort habe ich ein paar Tage bei einer Teepflücker-Familie gelebt und durfte am Dorfleben teilnehmen.

Das Besondere? Alle mit denen ich Kontakt hatte, strahlten eine innere Zufriedenheit aus und begnügten sich mit dem was sie ihr Eigen nannten. Dies ist aus der Sicht eines Europäers nicht besonders viel. Ein bescheidenes Dach über dem Kopf, Schulbildung für die Kinder (meistens nur die Jungs) ein wenig Ackerbau zur Selbst- versorgung und mit etwas Glück: fliessendes Wasser.

Das Erlebte: Während meines Aufenthalts, durfte ich mit den Tee-Pflückerinnen den Tee ernten und in der Fabrik den Tee sortieren. Eine sehr anstrengende Arbeit, wie ich finde. Der Verdienst? Für 8 Stunden Arbeit, traurige 1,54 € pro Tag.

Die Idee ist ein bisschen von meiner Arbeit, der Augenoptik, zurückzugeben. Ende September geht es los. Auf ins Dorf nach Makaibari im Himalaya. Dort werde ich 3 Wochen lang, meinen Beruf des Augenoptikers ausüben und die Brillenstärke der Einwohner bestimmen und für den richtigen Durchblick sorgen.

MIT IHRER MITHILFE
würde ich gerne mit einem Optiker in der Nähe von Makaibari die richtigen Brillen fertigen. Dafür bitte ich Sie um finanzielle Unterstützung um das Gelingen meines Projekt ´s zu sichern.

(von Sachspenden bitte ich abzusehen, da ich auch den Optiker in Indien unterstützen möchte. Eine fertige Brille kostet in Indien ca. 35 €uro.)