Nachdem
Ashish mich gestern gerettet hat so zusagen, der arme Kerl ist
gestern mit einem Kumpel zusammen sofort ins Auto gesprungen und die
6 Stunden nach Pelling gefahren. Ohne irgendwas. Keine Zahnbürste,
nichts.
Um
alleine die Strecke zu fahren und weil es hier um 17 Uhr bereits
dunkel ist, hat er einen Freund gebeten mit zu kommen. Was er bisher
für mich getan hat, sehe ich als absoluten Freundschaftsbeweis an.
Mehr kann man einfach nicht verlangen.
Mein Tag
fing bereits sehr früh an. Habe mir um 5 Uhr den Sonnenaufgang über
dem Kanchenjunga angesehen. Hier ist er fast zum Greifen nahe.
Gegen
6.15 Uhr gehe ich frühstücken. Ein Chicken Sandwich und eine große
Kanne Tee. Diese Nacht waren es nur 14 Grad in meinem Zimmer. Brrr.
Gegen 7
Uhr kommen meine drei Herren. Wir trinken zusammen noch einen Tee und
brechen dann auf. Zu einem nahe gelegenen Aussichtspunkt auf den
Kanchenjunga.
Danach
fahren wir in ein Kloster von Pelling. Wo wir den Mönchen beim spät
morgendlichen Gebet zuhören. Wo bei man das Gemurmel nicht versteht.
Ist tibetisch.
Wir
wollen die Mönche nicht länger stören und fahren zurück nach
Pelling.
Die
Herren hatten noch kein Frühstück und mir kommt ein zweites
Frühstück gerade recht. Es gibt leicht scharfe Kartoffeln in Soße
und Puris (frittierte kleine Fladenbrote aus Vollkornmehl) Sehr
lecker.
Gut
gestärkt machen wir uns auf zum Kecheopalri See. Etwa 2 Stunden
entfernt. Unterwegs sehen wir uns den Rimbik Wasserfall an. Wir haben
viel Spaß im Auto und machen viele Witze und quatschen
ununterbrochen.
Am
heiligen See angekommen spazieren wir dorthin um unsere Wünsche los
zuwerden. Im Gepäck einiges zum Opfern damit die wünsche auch in
Erfüllung gehen.
Der See
sieht von oben aus wie der Fussabdruck von Buddha und deswegen
heilig. Ein Mönch segnet uns und wir zünden jeder eine Butterkerze
an. Für die Familie. (So ähnlich wie bei uns in der Kirche)
Gesegnet
geht es zurück zum Auto. Auf nach Yuksom. Etwa 2 Stunden entfernt.
20 Kilometer. Die Straße hier ist die absolute Katastrophe und es
folgt eine Serpentine nach der anderen. Passieren aber noch einen
netten Wasserfall.
Auf dem
Weg gabeln wir 2 Touristen auf die zu Fuss vom See unterwegs sind.
Ein Italiener und ein Japaner der in Mainz arbeitet.
In
Yuksom entsscheiden wir uns gemeinsam im Yak Restaurant essen zu
gehen. Es gesellen sich noch zwei weitere Touristen zu uns. Am Ende
sitzen: drei aus Sikkim am Tisch, ein Italiener, ein Deutscher, ein
Neuseeländer, ein Japaner und ich als einzige Frau. Sehr
International.
Da fragt
man sich schon warum es soviel Krieg gibt auf dieser Welt. Wir sitzen
friedlich zusammen, egal wieviel Geld hat oder welcher Religion er
angehört.
Nach
unserm tollen und fast zweistündigen Lunch geht es weiter nach
Namchi. In Südsikkim. Von dort wollen wir morgen unsere Tour
fortsetzen. Es sind 60 Kilometer. 4 Stunden Fahrt.
Wir
hören nepalesische Popmusik und fahren in die Dunkelheit. Machen an
einem weiteren Wasserfall halt und machen wie bereits den ganzen Tag
über viele Fotos.
Ashish
der seinen ersten Tag als Tour Guide gemeistert hat, wie wir im Auto
im scherzhaft gesagt haben, hat zwischendurch noch ein Hotel für
mich organisiert. Er und seine Kumpel schlafen bei einem Bekannten
den Ashish von der Arbeit kennt.
Ankunft
im stockdunkeln um 20 Uhr. Hier wird es um 17 Uhr schlagartig dunkel.
Was beim Autofahren den Vorteil hat, dass man die steilen Abhänge
nicht mehr sieht. Leitplanken sind zu Gänze unbekannt.
Da wir
ein gutes Mittagessen hatten und wir unterwegs eine Packung Kekse
geplündert haben, gehe ich schnurstracks in mein Zimmer.
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