Heute
ist mein letzter Sonntag hier in Makaibari. Und sozusagen die Ruhe
vor dem Sturm.
Denn
heute hatte ich meinen freien Tag.
Ab
morgen und die nächsten Tage bis Donnerstag werde ich so viel wie
möglich noch durch mein Eye Camp schleusen und dann am Freitag alle
fertigen Brillen abgeben, soweit denn fertig geworden. Habe heute mit
dem Optiker gesprochen und habe 105 fertige Brillen abgeholt. Er wird
mir am Donnerstag Abend zum besseren Anpassen der Brillen eine
Ventillette (ein Heißmachgerät um die Bügel hinter den Ohren
besser an zupassen.) leihen. Und was ich eventuell sonst noch so
brauche. Sehr freundlich.
Den
Vormittag, habe ich mit Wäsche waschen, aufräumen und dem
saubermachen meines Zimmers verbracht. War nötig. :-) Meine Türe
grenzt direkt nach draußen und obwohl ich immer vorher meine Schuhe
ausziehe, bevor ich mein Zimmer betrete (ist in Indien so üblich),
ist ständig irgendein Schmutz drinnen.
Nayan,
der vom Teaoffice, war so freundlich und hat mir sein Bankkonto
überlassen. Ich hatte bereits letzte Woche einen Großteil des
Geldes auf sein Konto transferiert, mit dem Geld hier ist das so eine
Sache. Habe mir für die Spenden extra ein neues Girokonto
eingerichtet, aber keine Kreditkarte. Was ich nicht überdacht hatte,
war das man täglich nur ein gewisse Summe bar abheben kann. (70€)
Damit komme ich aber nicht so weit. Heute habe ich für etwa 1600€
Brillen gekauft. Nach zähem Verhandeln ist er mir sehr im Preis
entgegen gekommen und ich habe etwa 30% gespart.
Um es
einfacher zu machen hat mir Nayan heute sein Scheckbuch (ja so etwas
gibt es hier noch) überlassen und den Scheck blanko unterschrieben.
Was für mich dann deutlich unkomplizierter war. Und beim Optiker
auch funktioniert hat.
Um 12
Uhr sind wir zu Shilas Familie gefahren. Eine echt große Familie und
ich bekomme sie auch nicht mehr alle zusammen. Soviel habe ich mir
gemerkt. 3 Brüder zwischen 50 und 35 Jahre alt, alle verheiratet
(schade, der Jüngste ist ein echt netter) und alle 2 Kinder. Da
kommt ordentlich etwas zusammen. Und alle waren da.
die Brüder von Shila und der 2.v.R Shilas Sohn und ein Neffe |
Es war
ein bisschen wie gestern nur ohne Zeremonie. Die Frauen haben gekocht
(2 Flammenherd) die Männer gequatscht und die vielen Kinder sind
rumgesprungen.
ich mit einem Teil der Mädchen |
Es wurde
in mehreren Etappen gegessen. Erst die Kinder, dann ein Teil der
Frauen, darunter auch ich, dann die Männer und zum Schluss die die
gekocht haben.
Bis alle
satt waren, hat bis um kurz vor drei gedauert. Aber es war sehr
lecker. Shilas ältester Bruder, in dessen Haus wir waren, züchtet
Hühner. Somit gab es eigenes Hühnchen, Reis, Dal, Pappadam, Gemüse,
Fisch, sehr scharfen Gurkensalat, Kartoffeln mit Kurkuma und zum
Nachtisch für jeden was Süßes. Mmmmh.
Da das
Haus kurz vor Kurseong steht, sind Shila und ich nach einer Siesta
und etwas Musik machen (der älteste Bruder spielt Keyboard) zum
Markt spaziert.
Dort
habe ich erst den Optiker aufgesucht und alles durchgesehen, was in
Anbetracht der vielen Aufträge etwas gedauert hat und ihn zwei
Kaffee gekostet hat. Dann war ich beim Schneider habe meine neuen
Sachen abgeholt. Bei meiner Hose war der Reißverschluss kaputt
gegangen und den habe ich auswechseln lassen. 60 Rupees = 75 Cent hat
es mich gekostet. Konnte es kaum glauben.
Dann
schnell noch das Handy aufgeladen und für die Kinder hier im
Baby-Kindergarten ein paar Stoffbälle gekauft.
Hier in
Makaibari gibt es eine Art Kinderkarten nur mit U2 Plätzen. Für die
Teepflückerinnen. Soweit ich das bis her beobachtet haben sogar mit
Ammen. Es sind immer 6-8 Babys. Die zum Teil so gerade laufen können
oder krabbeln. Laufe jeden Tag daran vorbei und werde immer sehr
freundlich begrüßt. Bis auf den ersten Tag. Da war ich auch kurz
Hallo sagen und alle Kinder haben angefangen zu brüllen. Was sie zum
Glück nur einmal gemacht haben.
Bin mit
Shila zurück nach Makaibari gefahren, nachdem wir etwas auf ein Auto
warten musste, welches uns mitnahm. Das Auto war mal wieder bis zum
Rand vollgepackt. Der kleine Bus hat eigentlich hinten nur eine
Sitzreihe. Aber um mehr Menschen transportieren zu können wurde
direkt hinter der Fahrerreihe eine kleine Bank rein gestellt und
festgeschraubt. Was allerdings bedeutet das man Rückwärts fährt.
Angesichts der Straßenqualität, der Dunkelheit und der vielen
Kurven ist mir jede Achterbahn tausendmal lieber.
Wieder
zuhause gab es heute ein schnelles Abendessen. Wir sind alle ein
bisschen müde.
Vielleicht
lag es an dem Bier heute Mittag..........
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