Der
heutige Tag war ziemlich spirituell. Dank den Globelis von gestern
geht es mir heute deutlich besser. Die Frage die ich mir immer
stelle: muss man die Homöopathie glauben oder funktioniert sie auch
ohne den Glauben daran?
Ich
hatte gestern und heute den festen Willen, dass mir die kleinen
runden Zuckerkügelchen helfen und es hat funktioniert. Am meisten
darüber gefreut hat sich natürlich Shila.
Wobei es
sicherheitshalber heute morgen zum Frühstück nur den süßen
Reisbrei (Kirr, genannt) milde Kartoffeln und normale Rotis
(Chapatis) gab.
Anschließend
bin ich mit Meena arbeiten gegangen. Da heute so zusagen das Ende des
Durga Pujas Festes ist, war extrem wenig los heute. Ich habe nur 5
Augenchecks gemacht. Dann hat mich Meena zu einer privaten Zeremonie
mitgenommen. So zusagen bei unseren Nachbarn auf der anderen
Straßenseiten.
bei der Zeremonie |
Das
Wohnzimmer war leer geräumt und stattdessen saßen 5 buddhistische
Mönche dort, die die ganze Zeit vor sich hin gebetet haben und
irgendwelche Sutren gemurmelt haben.
Sehr
beeindruckend. Mit Musik, Trommeln, jeder menge Rituale und Bräuchen.
Die auch nicht alle verstanden habe. Leider. Aber wir könnten auch
nicht die kompletten Bräuche des Christentums erklären.
Es ist
hier Brauch, das man wenn man möchte sich die Mönche nach Hause
einlädt und die dann für einen so eine spezielle Zeremonie
abhalten.
Dazu
lädt man Freunde und Nachbarn ein. Bzw. wer kommt der kommt.
In der
Küche wirkt hektisches Treiben. Die Mönche und alle die gekommen
sind werden natürlich beköstigt. Die Damen kochen was das Zeug
hält.
Vegetarisch
natürlich.
Nachdem
die Mönche die erste Runde hinter sich gebracht haben, werden erst
die Mönche versorgt.
Es gibt
Reis (was sonst?), Dal (dünne Linsensuppe mit Kurkuma) gebratene
Kartoffeln, Gemüse in einer Zwiebel-Marsala Soße
(Marsala=
für uns gleich Curry. In Indien ist Curry allerdings kein Gewürz
wie schändlicher Weise bei uns, sondern immer ein Gericht. Jede gute
Köchin hier bereitet ihr eigenes Marsala zu.) leckere
Soja-Gemüsebällchen in einer scharfen Sauce und ein scharfes
Pickle. Alles wohl bemerkt auf einem 2 Flammenherd gekocht. Es werden
etwa 30 Personen bekocht. Das einzige was woanders gekocht wurde,
sind zwei riesige Kessel voll mit Reis.
Esse zusammen mit den Damen im Schlafzimmer, weil nicht genug Platz ist, die Dame links ist die Mutter von Dewas und sie lebt mit bei Shila und Dewas. |
Am Ende
des leckeren Mittagessens bleibt nicht mehr viel übrig, außer ein
riesiger Berg an Spül. Den die emsigen Damen ziemlich schnell
wegspülen. Ich darf nicht helfen. Ich bin der Gast. So wie bereits
immer in den letzten 3 Wochen.
Das
einzige was ich helfen kann: in der Küche war die Glühbirne kaputt.
Deckenhöhe etwa 2,10 m. Da in der Fassung eine Birne auszuwechseln
ist für mich ein Kinderspiel. Ich muss auch nicht auf waghalsige
Klettermanöver zurückgreifen. Darüber amüsieren sich alle, dass
ich die Zimmerdecke mit meinen Händen berühren kann. Ich bin auch
eindeutig zu groß hier. Die meisten Türen haben eine Höhe von 1,75
m oder niedriger. Kopf einziehen ist hier an der Tagesordnung.
Danach
zünden wir draußen auf einem Tisch unzählige kleine Öllämpchen
an und in einem Opferfeuer werden Reiskörner, Weizen usw. verbrannt.
Was ziemlich qualmt. Und mir zum Teil die Luft wegnimmt.
Jeder
der da ist spendet anschließend den Mönchen etwas Geld und man wird
dafür gesegnet. Hoffentlich habe ich alles richtig gemacht.
Da sich
diese Zeremonie ziemlich in die Länge gezogen hat, von 11.30 Uhr bis
15.30 Uhr. Ist an viel arbeiten am Nachmittag nicht zu denken. Zumal
heute wieder Fußball gespielt wird.
Meena
und ich gehen zurück zum Eye Camp und wir treffen auf dem Weg
dorthin Dilep, den Koch von Mr. Banerjee. Er entführt mich kurzer
Hand in sein Häuschen und stellt mich seiner Frau vor. Gestern habe
ich seinem Vater die Augen kontrolliert. Bekomme augenblicklich einen
Tee serviert und indische Sweets. Meena wartet unterdessen im Eye
Camp auf mich. Nachdem ich auch diesen Teil gut hinter mich gebracht
habe, gehe ich noch für eine Augenkontrolle arbeiten und dann ist
Wochenende.
Morgen
werde ich nicht arbeiten. Bin zusammen mit Shila und Dewas morgen
Mittag bei ihrer Verwandtschaft zum Mittagessen eingeladen. Bin schon
sehr gespannt.
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