Samstag, 19. Oktober 2013

Zeremonien und ein großes Mittagessen

Der heutige Tag war ziemlich spirituell. Dank den Globelis von gestern geht es mir heute deutlich besser. Die Frage die ich mir immer stelle: muss man die Homöopathie glauben oder funktioniert sie auch ohne den Glauben daran?
Ich hatte gestern und heute den festen Willen, dass mir die kleinen runden Zuckerkügelchen helfen und es hat funktioniert. Am meisten darüber gefreut hat sich natürlich Shila.
Wobei es sicherheitshalber heute morgen zum Frühstück nur den süßen Reisbrei (Kirr, genannt) milde Kartoffeln und normale Rotis (Chapatis) gab.

Anschließend bin ich mit Meena arbeiten gegangen. Da heute so zusagen das Ende des Durga Pujas Festes ist, war extrem wenig los heute. Ich habe nur 5 Augenchecks gemacht. Dann hat mich Meena zu einer privaten Zeremonie mitgenommen. So zusagen bei unseren Nachbarn auf der anderen Straßenseiten.


bei der Zeremonie
Das Wohnzimmer war leer geräumt und stattdessen saßen 5 buddhistische Mönche dort, die die ganze Zeit vor sich hin gebetet haben und irgendwelche Sutren gemurmelt haben.
Sehr beeindruckend. Mit Musik, Trommeln, jeder menge Rituale und Bräuchen. Die auch nicht alle verstanden habe. Leider. Aber wir könnten auch nicht die kompletten Bräuche des Christentums erklären.

Es ist hier Brauch, das man wenn man möchte sich die Mönche nach Hause einlädt und die dann für einen so eine spezielle Zeremonie abhalten.

Dazu lädt man Freunde und Nachbarn ein. Bzw. wer kommt der kommt.

In der Küche wirkt hektisches Treiben. Die Mönche und alle die gekommen sind werden natürlich beköstigt. Die Damen kochen was das Zeug hält.
Vegetarisch natürlich.

Nachdem die Mönche die erste Runde hinter sich gebracht haben, werden erst die Mönche versorgt.

Es gibt Reis (was sonst?), Dal (dünne Linsensuppe mit Kurkuma) gebratene Kartoffeln, Gemüse in einer Zwiebel-Marsala Soße
(Marsala= für uns gleich Curry. In Indien ist Curry allerdings kein Gewürz wie schändlicher Weise bei uns, sondern immer ein Gericht. Jede gute Köchin hier bereitet ihr eigenes Marsala zu.) leckere Soja-Gemüsebällchen in einer scharfen Sauce und ein scharfes Pickle. Alles wohl bemerkt auf einem 2 Flammenherd gekocht. Es werden etwa 30 Personen bekocht. Das einzige was woanders gekocht wurde, sind zwei riesige Kessel voll mit Reis.
Esse zusammen mit den Damen im Schlafzimmer, weil nicht genug Platz ist, die Dame links
 ist die Mutter von Dewas und sie lebt mit bei Shila und Dewas. 

Am Ende des leckeren Mittagessens bleibt nicht mehr viel übrig, außer ein riesiger Berg an Spül. Den die emsigen Damen ziemlich schnell wegspülen. Ich darf nicht helfen. Ich bin der Gast. So wie bereits immer in den letzten 3 Wochen.

Das einzige was ich helfen kann: in der Küche war die Glühbirne kaputt. Deckenhöhe etwa 2,10 m. Da in der Fassung eine Birne auszuwechseln ist für mich ein Kinderspiel. Ich muss auch nicht auf waghalsige Klettermanöver zurückgreifen. Darüber amüsieren sich alle, dass ich die Zimmerdecke mit meinen Händen berühren kann. Ich bin auch eindeutig zu groß hier. Die meisten Türen haben eine Höhe von 1,75 m oder niedriger. Kopf einziehen ist hier an der Tagesordnung.

Danach zünden wir draußen auf einem Tisch unzählige kleine Öllämpchen an und in einem Opferfeuer werden Reiskörner, Weizen usw. verbrannt. Was ziemlich qualmt. Und mir zum Teil die Luft wegnimmt.

Jeder der da ist spendet anschließend den Mönchen etwas Geld und man wird dafür gesegnet. Hoffentlich habe ich alles richtig gemacht.

Da sich diese Zeremonie ziemlich in die Länge gezogen hat, von 11.30 Uhr bis 15.30 Uhr. Ist an viel arbeiten am Nachmittag nicht zu denken. Zumal heute wieder Fußball gespielt wird.

Meena und ich gehen zurück zum Eye Camp und wir treffen auf dem Weg dorthin Dilep, den Koch von Mr. Banerjee. Er entführt mich kurzer Hand in sein Häuschen und stellt mich seiner Frau vor. Gestern habe ich seinem Vater die Augen kontrolliert. Bekomme augenblicklich einen Tee serviert und indische Sweets. Meena wartet unterdessen im Eye Camp auf mich. Nachdem ich auch diesen Teil gut hinter mich gebracht habe, gehe ich noch für eine Augenkontrolle arbeiten und dann ist Wochenende.

Morgen werde ich nicht arbeiten. Bin zusammen mit Shila und Dewas morgen Mittag bei ihrer Verwandtschaft zum Mittagessen eingeladen. Bin schon sehr gespannt.  






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Indian Eye Camp

Indian Eye Camp
mit einer heiligen Kuh

Info´s

Auf meiner Tour durch Nord-Indien 2012 bin ich, Ricarda Schmitz, im Teedorf Makaibari, etwa 40 km südlich von Darjeeling gelandet. Hier wird der berühmte Darjeeling Tee angebaut. Dort habe ich ein paar Tage bei einer Teepflücker-Familie gelebt und durfte am Dorfleben teilnehmen.

Das Besondere? Alle mit denen ich Kontakt hatte, strahlten eine innere Zufriedenheit aus und begnügten sich mit dem was sie ihr Eigen nannten. Dies ist aus der Sicht eines Europäers nicht besonders viel. Ein bescheidenes Dach über dem Kopf, Schulbildung für die Kinder (meistens nur die Jungs) ein wenig Ackerbau zur Selbst- versorgung und mit etwas Glück: fliessendes Wasser.

Das Erlebte: Während meines Aufenthalts, durfte ich mit den Tee-Pflückerinnen den Tee ernten und in der Fabrik den Tee sortieren. Eine sehr anstrengende Arbeit, wie ich finde. Der Verdienst? Für 8 Stunden Arbeit, traurige 1,54 € pro Tag.

Die Idee ist ein bisschen von meiner Arbeit, der Augenoptik, zurückzugeben. Ende September geht es los. Auf ins Dorf nach Makaibari im Himalaya. Dort werde ich 3 Wochen lang, meinen Beruf des Augenoptikers ausüben und die Brillenstärke der Einwohner bestimmen und für den richtigen Durchblick sorgen.

MIT IHRER MITHILFE
würde ich gerne mit einem Optiker in der Nähe von Makaibari die richtigen Brillen fertigen. Dafür bitte ich Sie um finanzielle Unterstützung um das Gelingen meines Projekt ´s zu sichern.

(von Sachspenden bitte ich abzusehen, da ich auch den Optiker in Indien unterstützen möchte. Eine fertige Brille kostet in Indien ca. 35 €uro.)