Gestern kein Blog. Ich weiß. Warum?
Ich werde es erzählen:
Gestern war mein erster Arbeitstag nach
meinen Puja Ferien. Schade das die Schwester von Dewas und ihre
Family wieder weg sind. Wir hatten viel Spaß zusammen.
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Familie Chettri, aus Sikkim Gangtok. Links Dewas Schwester Sunita, Schwiegertochter Neera, ich, Sohn Ashish, Enkel und Ehemann T.B |
Es geht so langsam etwas beschaulicher
zu und es herrscht nicht mehr ganz so ein großer Andrang in meinem
Eye Camp. Was zur Abwechslung auch nicht verkehrt ist.
Ich habe zwar die Befürchtung, dass
wenn die Menschen hier begreifen das ich am 26. Oktober von hier
wegfahre, es nächste Woche nochmal hektischer zugeht, aber dann habe
ich mich vorher ein wenig erholt. 13 Augenüberprüfungen reichen ja
auch aus.
Gestern wurden die Statuen von der
heiligen Puja von den Männern hier runter ins Tal geschafft und dem
Fluss übergeben. Das ist hier so der Brauch. Man nimmt den
Flussschlamm macht daraus die Statue und führt sie anschließend
wieder dem Gewässer zurück. So ähnlich wie bei uns der Spruch:
„Staub
bist du, und zum Staub wirst du zurückkehren" ich glaub 1. Buch
Moses, wenn ich nicht irre. Kann ja mal jemand für mich googlen. :-)
Habe
gestern meinen ersten „funny“ Heiratsantrag bekommen. Von einem
jungen Inder, der von mir die Augen kontrolliert haben wollte, obwohl
er wusste, dass er keine Brille braucht. Auf Ideen kommen die Inder
hier...........
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mein 1. Heiratskandidat |
Nach
meiner getanen Arbeit am Nachmittag habe ich mit Meena (my nurse)
noch einen grünen Tee bei ihr zu hause getrunken und wir haben noch
etwas gequatscht.
Danach
mußte ich mich ein bisschen beeilen. Habe mich frisch gemacht, mir
das Bügeleisen von Shila geliehen und meine Sachen gebügelt.
Punkt
halb sieben bin ich zu Mr. Banerjee´s tea office. (Mr. Banerjee is
the owner from the tea plant.)
Auf
halben Weg habe ich ihn getroffen und wir sind gemeinsam zu seinem
Haus gelaufen. Dies liegt mit auf dem höchsten Punkt von Makaibari
und man hat bestimmt einen tollen Ausblick von dort oben, wenn es um
die Uhrzeit nicht bereits stockdunkel wäre. Man muß eine ziemlich
steile Treppe hinauf. Und es fast so dunkel wie im Hühnerpopo.
Makaibari hat keine Straßenbeleuchtung. Zum Glück sind die letzten
Meter beleuchtet.
Mr.
Banerjee führt mich in den Livingroom. Holt seine Frau und verwöhnt
uns beide mit einem gut gekühlten Weißwein und einer leckeren
Nussmischung. Er entschuldigt sich kurz, denn er kommt geradewegs von
seiner Arbeit und geht sich schnell frischmachen und umziehen.
Seine
Frau und ich nutzen die Zeit und führen sozusagen ein nettes
Frauengespräch. Mrs. Banerjee ist mit 19 Jahren noch verheiratet
worden und fand es nicht schlimm. Sie hätte ihn vor der Hochzeit ein
paarmal gesehen und ihre Eltern hätten sich ja gekannt. Das hat
schon gepasst, sagt sie. Für uns Germans unvorstellbar. Auch wenn
hier in Indien die Traditionen so langsam aufbrechen und immer mehr
aus Liebe geheiratet wird.
Dilep,
der Koch, serviert kleine selbstgemachte frittierte
Kichererbsenküchlein mit einem selbstgemachten Chili-Tomaten Dip.
Alles biologisch angebaut. Was hier in Indien noch ein echtes
Nischenprodukt ist. Aber sehr lecker. Was mich sehr freut, Familie
Banerjee ist auch nicht gerne scharf.
Nachdem
Mr. Banerjee von seiner Dusche zurück ist reden wir 2 Stunden über
dies und das. Unter anderem schreibt er gerade an einem neuen Buch
über Makaibari Tea Estate.
Ich
soll 3-4 Seiten besteuern. Über mein Projekt. Und am besten noch
bevor ich abreise. Werde wohl mal eine kleine Extraschicht einlegen
müssen. (Er hat zwischenzeitlich mit dem Lektor telefoniert und
abgeklärt ob es auch in Ordnung ist) Dankenswerter weise darf ich
alles in Deutsch schreiben.
Dann
hat er erfahren, dass ich am 26. Oktober von Bagdogra (der nächste
Flughafen von hier) nach Delhi fliege. Schwupps hat er schon wieder
sein Blackberry gezückt und wieder telefoniert. Er hat eine jüngere
Schwester die in Delhi beim Film arbeitet. Wenn sie Zeit hat und da
ist, kann ich meine Zeit in Delhi bei ihr zu Hause verbringen und muß
nicht ins Hotel. Werde es nächste Woche erfahren. Bin schon sehr
gespannt.
Nachdem
Mrs. Banerjee und ich die ganze Flasche Wein gesüffelt haben und es
bereits 21 Uhr ist, schreiten wir dann doch dazu über zu Abend zu
essen.
Wir
gehen ins Speisezimmer und bekommen einen Salat serviert und eine
schöne heiße frisch gekochte Hühnersuppe. Heute war zwar das
Wetter deutlich besser, aber wenn die Sonne weg ist, ist es schnell
ungemütlich. Und selbst hier im Haus gibt es keine Zentralheizung.
Der
Hauptgang bestand aus Biohühnchen mit einer sehr leckeren dunklen
Soße, Reis mit Cashewnüssen und Erbsen, Kartoffeln, Tomaten und
Zwiebeln. Sehr lecker. Ich habe es in den letzten 3 Wochen auch nicht
verlernt mit Messer und Gabel zu essen.
Zum
Nachtisch wurden Jalebis (beschrieben in einem meiner Posts)
serviert.
Danach
haben wir noch etwas erzählt und ich bin dann nach Hause. Wie gut
das mein Iphone eine Taschenlampen App hat.
Nach
einer halben Flasche Wein und angesichts der fortgeschrittenen
Uhrzeit, habe ich es dann doch vorgezogen, keinen Blog mehr zu
schreiben.
Freitag, heutiger Tag.
Heute bin ich mit leichten Halsschmerzen wach geworden. Was mich angesichts des häufig wechselnden Wetters und der Temperaturen nicht wirklich wundert.
Shila versorgt mich sogleich mit einem heißen Ingwertee mit Honig.
Zum Frühstück gibt es, als hätte sie es gewusst, nichts Scharfes sondern nur gebratene milde Kartoffeln mit Puris und eine heiße süße Reissuppe (ähnlich Milchreis) mit Kokosnuss und Erdnüssen. Und natürlich ein Spiegelei.
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heute morgen war alles leicht Wolken verhangen |
Danach gehe ich arbeiten. Habe heute eine alte Dame glücklich gemacht. +5 Dioptrien in der Ferne und natürlich zusätzlich noch etwas in der Nähe. Sie konnte gar nicht begreifen, dass sie die Reiskörner wieder einzeln Sehen konnte. Sie hat über beide Wangen gestrahlt wie ein Honigkuchenpferd. Dies sind die Momente in denen ich so Sachen wie keine Dusche, kein warmes Wasser, hartes Bett oder Sonstiges gerne auf mich nehme.
Zum Mittag hat Shila auch nichts Scharfes gemacht und mich mit irgendwelchen homöopathischen Globelis versorgt. Hier in der Health Station wird von Mr. Banerjee aus sehr viel Wert auf Homöopathie gelegt und der ganze Schrank ist voll davon. Kann ja nicht schaden.
Bilde mir ein, dass es bereits hilft. Ich werde berichten.
Heute ist eine weitere Familie zu Besuch gekommen und wir werden gleich zu Abendessen. Chickencurry. Mmmh.