wegen der langsamen Internetverbingung leider ohne Bilder
Tja, wo
soll ich anfangen. Fange mal bei den erfreulichen Sachen an zu den
unerfreulichen Dingen, die es hier auch gibt, komme ich später.
In
meiner lieben Gastfamilie von Ashish bin ich richtig liebevoll
aufgenommen worden. Neeru, Ashish Frau und Anuk der kleine Sohn,
gerade in die Schule gekommen, zeigten mir am Sonntag erst mal
Gangtok und Umgebung. Wir haben uns mehrere Aussichtspunkte
angeguckt, waren in einem Schwarzmützenkloster, das hier auch noch
richtig intensiv genutzt wird. Überall wuselten Mönche jeglichen
Alters umher.
Das
Kloster in Gangtok liegt malerisch an einem Berghang. Der Aufstieg
ist ewas mühselig, aber man wird für seinen Einsatz auch belohnt.
Leider
darf man in den Zeremonienhallen nicht fotografieren. Überall in
Sikkim. Was ich einerseits sehr schade finde, andererseits auch
verstehe. Wir wollten auch nicht das Sonntags um 10 Uhr eine Gruppe
Inder durch die heilige Messe wandert und munter Foto´s schießt.
In
Gangtok gibt es auch eine kleine Seilbahn. Mit der Neeru, Anuk und
ich hoch fahren. Sie verläuft quer über Gangtok und man hat einen
grandiose Aussicht auf selbige Stadt. Gangtok hat etwa 35000 Ew. und
ist Sikkims Hauptstadt.
Oben
angekommen, kommt Ashish uns mit dem Auto abholen. Wir gehen noch in
Gangtoks größten Supermarkt einkaufen. The „Big Baazar“. Wir
machen Momo´s und brauchen noch das richtige Mehl. Und ich brauche
noch neue Socken. Habe einen ziemlichen Verschleiß. Hier gibt es
Flip Flop Socken. Die dicke Zehe einzeln und dadurch Platz für den
Flip Flop Riemen machen.
Es geht
zurück nach meinen momentanen Zuhause. Ashish und Neeru wohnen etwa
5 km von Gangtok City entfernt.
Etwas
unterhalb. Gangtok liegt an einem ziemlich steilen Berghang und
relativ weit oben. Für uns heißt das: die ganzen Serpentinen wieder
runter fahren, die wir morgens mühevoll hoch getuckert sind.
Zuhause
gibt es erst einmal einen kleinen Nachmittagsimbiss. Tibetisches
Toast in Butter gebraten mit Marmelade. Eine Sünde wert. Dazu einen
Milchtee. Für mich mit etwas Zucker und für die anderen mit Salz.
Die meisten trinken hier lieber salzigen Tee.
Unser
heutiges Frühstück von Ashish scherzhaft „Dinner“ genannt,
bestand aus Reis, gebratenen Hühnchen, frischen Erbsen mit
Kartoffeln, so ne Art Höhenspinat, Dal aus schwarzen Linsen und
etwas frische Chilisoße. Sehr lecker, wenn auch etwas ungewohnt.
Danach
fangen wir Frauen an die Momo´s zu zubereiten. Was auch mit 6 Händen
viel Arbeit ist. Dafür aber sehr lecker ist.
Auch
gestern morgen durfte man beim Frühstück nicht zimperlich sein, es
gab gebratene Ziege, Kürbisgemüse, frische Bohnen, gebratene
Kartoffelstreifen so ne Art indische Bratkartoffel, gebratene
Wasserkresse und gelbes Linsen Dal.
Und wenn
Ziege meine, dann ist auch eine Ziege gewesen. Mir hat es geschmeckt,
auch wenn es 8 Uhr morgens für uns Deutschen, die eher ein Brot mit
Butter und Marmelade lieben, ungewohnt ist.
Ashish
war gestern so nett und hat einen Nachbarn, der Taxifahrer ist,
gebeten mich durchs Tal auf die andere Seite des Berges zu fahren.
Dort thront auf etwa 1700 Meter di Rumtek Gompa, ein sehr
beeindruckendes schönes Kloster. Von dort kann man ins etwa 15 km
entfernte Lingdum Gompa fahren, ein weiters und deutlich
beeindruckenderes Kloster und noch relativ neu. Von 1998. Hat schöne
Wandmalereien. Als kleine außergewöhnliche Szene: Bollywood drehte
dort gerade einen Film.
Nach
weiteren 15 km und wieder einer Stunde Fahrzeit, durch tiefe
Schlaglöcher und schwindenden Teer, tat sich ein kleiner Wasserfall
auf, den ich besichtigt habe.
Nach 45
km und guten insgesamt dreieinhalb Stunden Fahrzeit, graut es einem
schon vorm dem Heimweg. Aber da muss man hier einfach durch. Auch
wenn es einem schwer fällt.
Im kurz
vorm Sonnenuntergang wieder zu Hause. Mein Fahrer möchte 1500 Rupees
haben, für den heutigen Tag, also etwa 20 €.
Wir
trinken schnell einen Tee und fahren gemeinsam in die Stadt. Auf dem
Weg zur Arbeit von Neeru und Ashish hatte ich die beiden morgens
schon noch Gangtok City begleitet und der Fahrer hatte mich dort
abgeholt.
Jetzt
sind wir in Fussgängerzone und gehen zum Schneider. Brauche noch
eine Sareebluse. In der Regel läßt man sie sich schneidern. Vorher
haben wir noch den passenden Stoff für meinen Saree erstanden. Der
Schneider war sehr nett und lustig.
Hier in
Gangtok tragen die meisten Frauen eine Sareebluse mit eingenähten
pushup Polstern für gewisse Rundungen. Ich meinte, dass ich so etwas
nicht bräuchte. Was er mir nicht recht glauben wollte. Nachdem der
Schneidern Maß genommen hat, meinte er: ja, stimmt.
Der
heutige Tag war eine Katastrophe, daher nur schnell in Kurzform.
Gestern haben Ashish und Neeru mit mir zusammen eine Tour nach West
Sikkim gebucht, in einer Tourist Office. So weit so gut.
Heute
morgen sollte mich das Fahrzeug samt Fahrer gegen 8 Uhr zu Hause
abholen.
Gegen
6.45 Uhr ruft der Fahrer an und sagt er käme schon 7.30 Uhr. Beile
mich. Verzichte auf mein indisches Frühstück und esse Toasts.
Wann kam
der Fahrer? Um 9.30 Uhr!!!
Begründung
er hätte nicht gewusst, dass ich nicht an der Hauptstraße stehe.
Dabei hat Ashish mindestens 10 mal versucht ihn zu erreichen.
Dann
ging Fahrt los, ab in den Westen. Kurze Zeit später musste der
Fahrer und sein Bruder erstmal frühstücken. Ob er beim
morgendlichen Gespräch mit Ashish sagte, er wäre am Frühstücken.
Über
was ich mich noch aufgregt habe:
im Auto
wurde geraucht, ohne zu Fragen,
laute
Musik gehört, ohne zu Fragen.
Keine
Stopps für eine kurze Fotosession möglich,
dann
fuhren die beiden eine ziemlichen halsbrecherichen Stil, was für
meinen Geschmack und in Anbetracht der sehr schlechten
Straßenverhältnisse nicht besonders angenehm ist.
Nachdem
ich höflichst darum gebeten habe nicht ganz zu schnell zufahren, und
vielleicht mit den anderen Dingen ein bisschen Rücksicht auf mich
nehmen könnten, da ich sie ja auch bezahle, hieß es nur, nein ich
bezahle sie nicht sonder die Touroffice. Und er wäre auch nicht der
Fahrer, sondern der Besitzer des Autos.
Kurzum,
ich habe Ashish angerufen und ihn gebeten zu Fragen, ob man irgendwo
das Auto/Fahrer wechseln kann. Ging leider nicht.
Von den
Sightseeingpunkten (etwa 6) habe ich nur einen gsehen und nachdem die
Fahrer geschnallt hatten, dass ich das Auto wechsle, waren sie auch
nicht mehr groß bereit mich irgendwo hin zu fahren, außer nach
Pelling, wo ich jetzt bin.
Mit
meinem Anruf bei Ashish habe ich allerdings eine kleine Lawine los
getreten.
Ashish
hat seinen Chef erzählt was passiert ist, der hat ihn bis Donnerstag
von der Arbeit freigestellt und er ist direkt nach Pelling
losgefahren. Was hier für die 85 km mindestens 5-6 Stunden bedeutet.
Dann hat
er seinen besten Freund angerufen, der in Pelling wohnt, er soll sich
um mich kümmern wenn ich da bin. Was er auch brav fast 2,5 Stunden
gemacht hat, ehe Ashish hier in Pelling eintraf.
Zum Dank
habe ich den Herren erstmal ein Abendessen spendiert. Auch wenn
Ashish das nicht wollte. Er hat ein schlechtes Gewissen, weil er mir
die Tour vermittelt hat.
Morgen
wird Ashish mich kutschieren. Wir werden noch eine Nacht dran hängen
und erst am Donnerstag nach Gangtok zurück kommen.
Sein
Freund unterdessen schon mit dem Travel Office gesprochen, damit ich
wenigstens einen Teil meines Geldes wiederbekomme.
Wie
heißt ein indisches Sprichwort: Am Ende wird alles gut, und wenn es
noch nicht gut ist, dann ist auch noch nicht das Ende.
ENDE
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