Samstag, 29. November 2014

Vier Flüge in 26 Stunden und ein trauriger Abschied

Es ist Dienstag und der Tag nach der Hochzeit. Daher schlafen alle etwas länger als sonst. Die Damen kümmern sich wie gehabt um das Frühstück. Ich fange an zu packen, was ich noch nicht verstaut habe, und Shila und Dewas kümmern sich um die Organisation.
Apropos, Organisation. Das am Ende alles so gut geklappt hat, es keine Katastrophen gab und alles rechtzeitig fertig war, ist schon ein kleines Wunder. Am Sonntag Abend war noch lange nicht alles fertig. Aber als wir am Nach der Trauung dort auftauchten, war alles fertig. Die Tische mit Stühlen (die Plastikstühle hatten sogar alle eine Husse) das Buffet usw.
Das der Abbau ebenso gut organisiert werden muss, liegt da auf der Hand.
Gehe in meinem kleinen Arbeitszimmer meine optischen Sachen holen und mache eine fast 2 stündige Verabschiedungstour. Bekomme auch diverse Kattas und das eine oder andere kleine Geschenk. Unter anderem zwei Ketten, einen Schal, was zu Naschen usw.
Abschiedsfoto mit Sunita (li) und Meena (re) meine beiden Krankenschwestern

Anschließend kommt der doch nicht ganz so schöne Teil. Ich muss mich von meiner Familie verabschieden. Vor allem Shila und Dewas. Dewas Mama und ihre Schwester. Ashish Mama Sarita und Papa J.B. Die Mama von Shila und diverse Nachbarinnen. Kurzum kaum ein Auge bleibt trocken. Und die Versuchung liegt nahe, nächstes Jahr wieder nach Makaibari und Sikkim zu fahren. Wir werden es sehen.
Einigermaßen pünktlich fahre ich mit Nayan los. Wir machen noch einen kurzen Zwischenstopp bei Nayan´s Mama. Munja. Auch dort verabschiede ich mich auch eher mit feuchten als mit trockenen Augen.

Dann geht es los Richtung Bagdogra. Nayan kennt irgendwelche Schleichwege die er nun für die dortigen Bedingungen hinunter brettert.
bei Nayan im Auto, großer Fussball Fan, und wer hat die WM gewonnen ?
Wir schaffen einen neuen Rekord und sind in einer Stunde und 20 Minuten am Flughafen.
Von den Damen im Dorf habe ich soviel zu Essen geschenkt bekommen. Unter andrem Obst, Sell Rotis, Kekse, Knabberzeugs usw. da ich das unmöglich alles mit in den Flieger nehmen kann, a: Platzmangel und b: Gewicht fische ich mir nur das Beste heraus und schenke den Rest Bauarbeitern die am Wegesrand zum Flughafen gerade Pause machen. Dann muss ich es nicht unnötig wegschmeißen und die Jungs haben etwas zu knabbern.

Am Flughafen angekommen, heißt es erst einmal Gepäckkontrolle. Hier in Bagdogra muss man für sein aufgegebenes Gepäck selber zur Kontrolle gehen. Ab zum Check in. Dort erwartet mich neben meinen 15 kg Übergepäck auch eine böse Überraschung. Der Flug nach New Delhi wurde gecancelled. Schei.....
Fast zeitgleich fliegt eine andere Airline auch nach Delhi. Die Maschine ist aber leider ausgebucht. Und nun? In der Nacht um 4 Uhr startet meine Maschine nach Dubai.
Die einzige Möglichkeit: von Bagdogra nach Kolkata und dort einen Anschlußflug nach Delhi bekommen. Zum Glück fliegt meine Airline gegen 14.30 Uhr nach Kolkata. 
Werde auf die Maschine umgebucht und bekomme einen Flug nach Delhi um 16.30 Uhr.
Ab in den Flieger und eine knappe Stunde nach Kolkata fliegen. Zum Glück sitze ich ohne Aufpreis am Notausgang und habe etwas mehr Beinfreiheit. 

Der erste Flug verläuft problemlos. In Kolkata wird mein Gepäck direkt umgeladen. Allerdings muss ich komplett raus aus der Security und wieder alles neu machen. Security Check, Passkontrolle und ab in die Wartehalle. Da kaum Zeit ist beginnt auch sogleich das Boarding. Ab in Flug Nummer 2. 
2 1/2 Stunden nach Delhi. Zum Glück habe ich was gutes zu Lesen dabei. Wobei ich gegen Ende des Fluges einschlafe und mich bei der Landung tierisch erschrecke. 

Ankunft in Delhi im Domestic Terminal gegen 19 Uhr. Koffer holen. Was zum Glück alles geklappt hat. Hatte ein bisschen bedenken, ob mein Gepäck wirklich im Ganzen in Delhi ankommt. 
Da mein Weiterflug erst um 4.10 Uhr morgens ist, hatte ich für die Zeit ein Hotel in der unmittelbaren Nähe des Flughafen gebucht. Ursprünglich wäre ich auch 2 1/2 Stunden eher in Delhi angekommen. In Kolkata hatte ich das Hotel über meine verspätete Ankunft informiert und der Abholservice klappt wunderbar. 
Ab ins Hotel. Mit mir fährt noch ein Inder, wie sich herausstellt ein katholischer Pfarrer. Bis zur Ankunft im Hotel unterhalte wir uns sehr nett. 

Die kurze Zeit im Hotel vergeht sehr schnell. Bemühe den Zimmerservice für ein schnelles Abendessen, nutze ausführlich die heiße Dusche und lege mich bis um kurz vor eins aufs Ohr. Um 01.30 Uhr geht es zurück zum Flughafen. Jetzt natürlich das international Terminal. 
Eingecheckt und einen weiteren Stempel im Reisepass erhalten. Für die Ausreise aus Indien. Der Flieger startet pünktlich um 4.10 Uhr und der dritte Start gelingt auch sehr gut. Die nächsten knapp 4 Stunden sind auch zum Glück schnell vorbei. Um 7 Uhr lande ich in Dubai, Dubai Zeit, MEZ +3

In Dubai wechsle ich von Terminal B nach Terminal A. Zurück nach Frankfurt geht es im A380. Der vierte Flug ist auch der Längste. Knapp 6 1/2 Stunden. 

Lande im kalten und ungemütlichen Germany. Brrr. Mein Gepäck ist auch wohlbehalten in Frankfurt angekommen. Was für ein Glück. Mit dem ICE geht es nach Siegburg, wo mich meine Freundin Annette empfängt. Ein sehr schöner Service. 
Sie bringt mich wohlbehalten nach Hennef zurück, was auch leider automatisch das Ende meines diesjährigen Indien - Trips ist. Leider. 

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Indian Eye Camp

Indian Eye Camp
mit einer heiligen Kuh

Info´s

Auf meiner Tour durch Nord-Indien 2012 bin ich, Ricarda Schmitz, im Teedorf Makaibari, etwa 40 km südlich von Darjeeling gelandet. Hier wird der berühmte Darjeeling Tee angebaut. Dort habe ich ein paar Tage bei einer Teepflücker-Familie gelebt und durfte am Dorfleben teilnehmen.

Das Besondere? Alle mit denen ich Kontakt hatte, strahlten eine innere Zufriedenheit aus und begnügten sich mit dem was sie ihr Eigen nannten. Dies ist aus der Sicht eines Europäers nicht besonders viel. Ein bescheidenes Dach über dem Kopf, Schulbildung für die Kinder (meistens nur die Jungs) ein wenig Ackerbau zur Selbst- versorgung und mit etwas Glück: fliessendes Wasser.

Das Erlebte: Während meines Aufenthalts, durfte ich mit den Tee-Pflückerinnen den Tee ernten und in der Fabrik den Tee sortieren. Eine sehr anstrengende Arbeit, wie ich finde. Der Verdienst? Für 8 Stunden Arbeit, traurige 1,54 € pro Tag.

Die Idee ist ein bisschen von meiner Arbeit, der Augenoptik, zurückzugeben. Ende September geht es los. Auf ins Dorf nach Makaibari im Himalaya. Dort werde ich 3 Wochen lang, meinen Beruf des Augenoptikers ausüben und die Brillenstärke der Einwohner bestimmen und für den richtigen Durchblick sorgen.

MIT IHRER MITHILFE
würde ich gerne mit einem Optiker in der Nähe von Makaibari die richtigen Brillen fertigen. Dafür bitte ich Sie um finanzielle Unterstützung um das Gelingen meines Projekt ´s zu sichern.

(von Sachspenden bitte ich abzusehen, da ich auch den Optiker in Indien unterstützen möchte. Eine fertige Brille kostet in Indien ca. 35 €uro.)